Gruppe Freies Österreich/Gruppe Karl Gruber
Die Gruppe Freies Österreich/Gruppe Karl Gruber (FÖ) wurde 1942 von dem 1888 in Altmünster am Traunsee in Oberösterreich geborenen Karl Gruber gegründet. Ziel dieser überparteilichen, aber eher dem christlichsozialen Lager zurechenbarer Gruppe war die Befreiung Österreichs von der nationalsozialistischen Besetzung und der Wiedererrichtung seiner Eigenstaatlichkeit.
Wurden zuerst nur Flugzettel produziert, so wurde ab dem 15. November 1943 durch Mitglieder der Gruppe Freies Österreich/Gruppe Karl Gruber (FÖ) im Wiener Vorwärts-Verlag heimlich die Kampfzeitung ‚Freies Österreich! Blätter für Friede, Freiheit und Fortschritt‘ herausgegeben. In insgesamt sechs Ausgaben wurde darin, neben den Forderungen nach der Wiedererrichtung des freien und unabhängigen Österreichs und der Überwerfung des nationalsozialistischen Terrorregimes, von den Kriegsschauplätzen und den Niederlagen deutscher Truppen berichtet.
Die Gruppe hatte ihren Treffpunkt in Räumlichkeiten in der Stuckgasse 6 im 7. Wiener Gemeindebezirk. Im Frühherbst 1944 wurde die Gruppe schließlich aufgedeckt und viele Mitglieder von der Gestapo verhaftet. Nach den Voruntersuchungen wurden die Mitglieder dem Volksgerichtshof zur Klagerhebung wegen ‚Vorbereitung zum Hochverrat‘ überstellt. Nur die Niederlage des Dritten Reiches bewahrte die Mitglieder vor einem Prozess.
Mitglieder der Gruppe Freies Österreich/Gruppe Karl Gruber (FÖ) waren u.a.:
Karl Gruber, Julius Freiherr von Bischoffshausen, Rudolf Damier, Theobald Cieplik, Margarethe Haider, Karl Hoffmann, Eugen Indrak, Alois Jelen, Otto Kessler, August Kösseldorfer, Karl Kupka, Rudolf Omersu, Franz Schotola, Franz Spuller, Friederike Unger
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)