Exilwiderstand

von Wolfgang Neugebauer und Stephan Roth

Als integrierender Bestandteil des Österreichischen Widerstandes gegen das NS- Regime ist auch die vielfältige Tätigkeit von Exilorganisationen und aus Österreich Geflüchteten und Vertriebenen zu verstehen. Dies gilt insbesondere für jene Österreicher und Österreicherinnen, die nach Kriegsausbruch in besetzten europäischen Ländern Widerstandsaktivitäten setzten, in Widerstands- oder Partisanengruppen tätig wurden oder in Spanien gegen Franco und seine faschistischen Verbündeten kämpften.

Ebenso trifft diese Einschätzung auf alle Österreicher und Österreicherinnen auf Seiten der alliierten Streitkräfte und Nachrichtendienste zu. Beispiele dafür finden sich etwa in Frankreich und in Jugoslawien vor allem nach der deutschen Niederlage in Stalingrad Anfang 1943. Nach vorsichtigen Schätzungen kämpften rund 10.000 Österreichern und Österreicherinnen in den Armeen der Alliierten, einige wurden auch zum Zweck der Spionage-, Sabotage und Partisanentätigkeit über österreichischem Gebiet abgesetzt.

Im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939 waren ca. 1.400 Österreichern und Österreicherinnen, zum Großteil ehemalige Schutzbündler, auf Seiten der Republik gegen den Faschismus in Spanien im Einsatz. Nach 1939 flohen viele nach Frankreich und kamen später in KZ.

Photo von Otto von Habsburg in Couleur
Otto von Habsburg organisierte als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus im Ausland den Exilwiderstand.
Bild: ÖCV

Quelle: Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 67/68.