Gruppe ATA (Austria)

1939 gründete der Universitätsdozent Dr. Johannes Krebs-Waldau in seinem Büro in der Schulabteilung der Reichsstatthalterei Niederdonau in Wien eine Gruppe, die er ATA (Austria) nannte.

Er war 1940 als Oberleutnant zur Luftwaffe eingezogen worden, wo er als Bataillon-Wehrbetreuungsoffizier einer Luftwaffeneinheit diente, die mehr als 4.000 verwundete und rekonvaleszente Soldaten betreute. Aufgrund seiner Stellung konnte er viele Soldaten schützen und ihnen den Fronteinsatz ersparen. In seiner späteren Funktion als Kurieroffizier der Verbindungsstelle Südost-Kurierstelle des Luftgaukommandos XVII in Wien knüpfte er Kontakte in Frankreich, Athen, Saloniki, Belgrad, Nisch, Bukarest und Sofia.

Als er 1942 aus der Luftwaffe entlassen wurde, kehrte er nach Wien zurück und begann konspirative Aktivitäten zu organisieren. Gegen Kriegsende wurde seine Behörde als Ausweichstelle der Reichsstatthalterei nach Gießhübl bei Amstetten verlegt. Auch in der Artillerie-Ersatz- und Ausbildungsabteilung 109 unter Hauptmann Dr. Manfred Schneider-Wehrthal spiele Dr. Krebs-Waldau eine Rolle und nahm mit diesem an einer Organisation teil, die von zwei amerikanischen Agenten und der im Anmarsch befindlichen 80. Division der US-Armee koordiniert wurde. Durch diese Operation gelang es den Amerikanern am 4. Mai 1945 die Zellulosefabrik Lenzing unbeschädigt zu besetzen.

Quellen

  • Luža, Radomír (1985): Der Widerstand in Österreich 1938–1945 (Wien), S. 199.