Hofrat Mag. Leopold Buchsbaum

Leopold Buchsbaum

Personalia

Geboren:

16. März 1889, Korneuburg

Gestorben:

25. Februar 1977, Wien

Beruf:

Polizeibeamter

Verfolgung:

Haft 11.03.1938 - 01.04.1938, KZ Dachau 01.04.1938 - 27.09.1939, KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940, KZ Dachau 02.03.1940 - 16.07.1940, Entlassung

KZ-Nummer:

997, 11835

Mitgliedschaften

K.a.V. Danubia Wien-Korneuburg

Lebenslauf

Leopold Buchsbaum studiert an der Universität Wien Rechtswissenschaften. 1907 wird er als einer der ersten Füchse bei der Korneuburger Verbindung Danubia aktiv. Er beendet sein Studium mit dem Absolutorium, leistet 1912/13 das Einjährigen-Freiwilligenjahr ab und tritt als Konzeptspraktikant in die Dienste der k. k. Polizeidirektion Wien. Im Ersten Weltkrieg wird er als Leutnant eingesetzt.

Nach dem Krieg kommt er 1920 nach Verwendung als Polizeikommissär in verschiedenen Dienststellen in die Schulabteilung der Sicherheitswache Wien und wird hier stellvertretender Kommandant. Ab 1930 ist er im Zentralinspektorat der Sicherheitswache tätig, ab 1933 als Personalreferent In dieser Funktion hat er naturgemäß sehr viel mit disziplinären Angelegenheiten illegaler Nationalsozialisten im Polizeidienst zu tun. lm Ständestaat ist er in verschiedenen Funktionen und im Rahmen der VF als Standesvertreter der Polizeibeamten tätig.

Leopold Buchsbaum wird noch in der Nacht des 11.3.1938 während einer Dienstbesprechung im Polizeipräsidium von einem SS-Kommando verhaftet und auf die Elisabethpromenade gebracht. Mit dem „Prominententransport“ vom 1.4.1938 wird er als Nr. 9. der Gestapoliste ins KZ Dachau überstellt und dann von dort am 27.9.1939 in das KZ Flossenbürg verlegt. Am 2.3.1940 wird er ins KZ Dachau zurückverlegt und bleibt dort bis zu seiner Enthaftung am 16.7.1940. Er wird auf Grund der „Verordnung über die Neuordnung des Österreichischen Berufsbeamtentums“ aus dem Polizeidienst entlassen.

Nach der KZ-Haft muss sich der gesundheitlich schwer Geschädigte (48 kg) zweimal wöchentlich bei der Gestapo melden. Er schlägt sich als Vertreter einer Kohlengroßhandlung und als Bürohelfer im „Verband der Ostmärkischen Papierindustrie“ durch. Als Mitglied der Widerstandsgruppe „05“ und seit September 1944 der Gruppe „Freies Österreich“ ist er aktiv im Widerstand tätig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkt er führend am Wiederaufbau der Polizei mit, wird zum Hofrat ernannt und ist bis zu seiner Pensionierung als Vorsitzender der Disziplinarkommission der Bundespolizeidirektion Wien tätig.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 40/41.

Photo: Biolex des ÖCV unter www.oecv.at/biolex; Stand: 18.10.2022.

Leopold Buchsbaum

Polizeibeamter
* 16. März 1889
Korneuburg
† 25. Feb. 1977
Wien
Entlassung, Haft, KZ Dachau, KZ Flossenbürg