Karl Wolf
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 09.11.1939 - 25.03.1943,
Haft 18.07.1944 - 02.05.1945
Ehrungen:
Verwundetenabzeichen
Karl-Truppenkreuz
Bronzene Tapferkeitsmedaille (I. Weltkrieg)
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Wolf wird in Wien geboren. Nach der Volksschule besucht er die Gewerbeschule in Wien und erlernt das Tapeziererhandwerk. Kurz vor seiner Gesellenprüfung wird er Anfang Oktober 1915 in den I. Weltkrieg eingezogen und an der russischen Front eingesetzt. Im Sommer 1916 wird er verwundet und gerät in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1918 nach Wien zurückkehrt. Danach arbeitet er als Tapezierergehilfe.
Karl Wolf kommt zwischen 1919 und 1935 immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt und wird insgesamt 17 Mal wegen Diebstahls, Betrugs und Veruntreuung vorbestraft. In dieser Zeit heiratet er und wird Vater eines Sohnes und einer Tochter. Seine Ehefrau verstirbt jedoch Anfang der 1940er Jahre.
Zwischen 1918 und 1930 ist Karl Wolf Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) [heute: SPÖ], tritt dort aber wieder aus und dem österreichischen Heimatschutz bei. Zwischen 1933 und 1935 ist er Mitglied der Vaterländischen Front und danach Mitglied des Reichsbundes der Österreicher.
Am 12. März 1938 erlebt Karl Wolf wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Über Freunde aus dem Reichsbund der Österreicher kommt er am 31. Oktober 1939 in Kontakt mit Wilhelm Zemljak. Sie beide eint ihre Gegnerschaft zum Nationalsozialismus und ihre habsburgtreue Einstellung. Wilhelm Zemljak weiht Karl Wolf in das Bestehen der Widerstandsgruppe Österreichische Volksfront ein und Karl Wolf tritt bereitwillig bei.
In der Folge versucht Karl Wolf weitere Mitglieder zu werben und nimmt an Treffen der Österreichischen Volksfront teil. Die Gruppe, die inzwischen auf fünf Mitglieder angewachsen ist, agiert unvorsichtig und zieht so die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich. Am 9. November 1939 wird Karl Wolf, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern, Wilhelm Zemljak, Franz Dietrich, Johann Pilliater und Johann Svoboda von der Gestapo verhaftet. Er ist in Untersuchungshaft in Wien und Regensburg bis 25. März 1943, wird jedoch am Tag seiner Enthaftung als Hilfskraft in die Landesschützenabteilung 517 in Avignon in Frankreich einberufen. [Anm.: Als politisch unzuverlässlich Eingestuft kann er nicht regulärer Soldat werden.]
In einem Prozess vor dem Volksgerichtshof am 18. Juli 1944 wird Karl Wolf wegen 'Vorbereitung zum Hochverrat' zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt und in die Justizvollzugsanstalt Straubing eingeliefert. Dort wird er am 2. Mai 1945 durch die US-Army befreit.
Er kehrt in das befreite Wien zurück, tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) bei und arbeitet wieder als Tapezierergehilfe. Er heiratet ein zweites Mal. 1951 verstirbt seine Tochter frühzeitig. Ende Dezember 1955 geht er, nachdem er gesundheitsbedingt einige Jahre arbeitslos war, in Pension. Seine Ehefrau Theresa verstirbt 1962, Karl Wolf verstirbt mit 66. Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Pötzleinsdorf.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
