Ing. Karl Hans Karasek

Karl Karasek

Personalia

Geboren:

16. September 1910, Wien

Gestorben:

19. April 1967, Wien

Beruf:

Bauingenieur

Verfolgung:

Haft 07.02.1943 - 06.04.1945, KZ Dachau

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich

Lebenslauf

Karl Hans Karasek wird in Wien als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Nach dem Besuch der Volksschule besucht er die Realschule und im Anschluss die Staatsgewerbeanstalt für Hochbau- und Kunstgewerbe. Er arbeitet in technischen Berufen, so z. B. als Bauleiter in Linz. 1930 tritt er dem steirischen Heimatschutz bei.

Nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich wird er als „Mischling erstens Grades“ eingestuft, da zwei seiner Großeltern jüdisch waren. Karl Hans Karasek ist Stammgast im Gashaus des Franz Lambert [heute: Pürstner]. Dort lernt er Ende 1940 den Rechtsanwalt Karl Wanner kennen. Über diesen stößt er zur Lamberti-Runde, die er in der Folge allwöchentlich besucht. Obwohl er kurz zum Militärdienst eingezogen und später in Linz beschäftigt ist, kommt er so oft als möglich zu den Zusammenkünften. Er ist überzeugter Legitimist und vertritt die Idee eines unabhängigen Österreichs nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Unrechtsregimes. Karl Hans Karasek möchte sowohl ehemalige Mitglieder des Heimatschutzes als auch Marxisten sammeln, um gegen den Nationalsozialismus aktiv zu werden.

„Er war dabei und in der Behandlung politischer und militärischer Tagesfragen neben Dr. Wanner einer der Wortführer, so dass man ihn sogar als den Stellvertreter Dr. Wanners ansah“, so die Urteilsschrift des Volksgerichtshofs.

Als die Lamberti-Runde im Jänner 1942 der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) um den Pfarrer Anton Granig und den ehemaligen Landtagsabgeordneten Karl Krumpl beitritt, ist Karl Hans Karasek bei den Gesprächen mit Karl Wanner dabei. Er hat ebenfalls Kontakt zu Eduard Pumpernig, der ihm unter anderem von den Kontakten zur Ehefrau von Kurt von Schuschnigg, dem ehemaligen autoritären Kanzler in der Kanzlerdiktatur zwischen 1934 und 1938, erzählt. Nicht bewiesen werden kann der Vorwurf, Eduard Pumpernig zugesagt zu haben, Sprengstoff für Anschläge zu besorgen.

Als die AFÖ 1943 auffliegt, wird Karl Hans Karasek sofort verhaftet und in dem Prozess vor dem Volksgerichtshof am 15. August 1944 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Er befindet sich bis Kriegende, bis 6. April 1945 in Haft und im KZ Dachau.

Nach dem Krieg lebt Karl Karasek weiter in Wien, wo er auch verstirbt. Seine Ehefrau Maria überlebt ihn um 30 Jahre und verstirbt 1997.

Orte

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Wohnort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), WStLA; Photo: DÖW

Karl Karasek

Bauingenieur
* 16. Sep. 1910
Wien
† 19. Apr. 1967
Wien
Haft, KZ Dachau