Helene Eitelberg
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
KZ Kauen 23.11.1941 - 29.11.1941,
Ermordet am 29.11.1941
Lebenslauf
Über Helene Eitelbergs Kindheit und Jungend ist nichts erhalten geblieben, außer dass sie einer jüdischen Familie aus Neutra [heute: Nitra] entstammt. Die Stadt gehörte bis 1918 zu Ungarn und wurde später der Tschechoslowakei zugeschlagen.
Nach der Scheidung Maximilian Eitelbergs von Else Eitelberg, wird sie dessen zweite Ehefrau und somit die Stiefmutter von Friedrich Eitelberg. Die Eheschließung findet in Neutra statt. Helene Eitelberg wird Hausfrau.
Am 12. März 1938 muss Helene Eitelberg erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Helene Eitelberg als 'Volljude’ gilt.
Am 23. November 1941 werden Helene Eitelberg, ihr Ehemann Maximilian, sein Sohn Friedrich sowie seine beiden Zwillingsschwestern Melanie und Gertrude in das KZ Kauen deportiert und am 29. November 1941 dort ermordet. Einzig ihr Schwager Cornelius überlebt, da er mit einer katholischen 'Arierin' verheiratet ist und aufgrund seiner 'Mischehe' nicht deportiert wird. Helene Eitelberg ist im Zeitpunkt ihres Todes 50 Jahre alt.
Am 23. November 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof. Dieser Transport kam jedoch nie am ursprünglich geplanten Bestimmungsort Riga an.
Der Transport aus Wien wurde, wie auch einige für Riga geplante Deportationstransporte aus dem »Altreich«, aus bisher nicht geklärten Gründen in das litauische Kaunas umgeleitet und dem Einsatzkommando (EK) 3 übergeben. Diese Einheit der Einsatzgruppe A war unter massiver Beteiligung einheimischer Kräfte seit Juni 1941 daran gegangen, »Litauen judenfrei zu machen«, und hatte dabei insgesamt mehr als 130.000 Menschen ermordet. Sofort nach der Ankunft wurden die deportierten Wiener Juden im Fort IX, einem Teil der alten zaristischen Befestigungsanlagen von Kaunas, die mittlerweile zu Orten regelmäßiger Massaker geworden waren, von litauischen »Hilfswilligen« unter dem Kommando von Angehörigen des EK 3 erschossen.
Von den Wiener Deportierten sind keine Überlebenden bekannt.
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
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