Gertrude Eitelberg
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 1938,
KZ Kauen 23.11.1941 - 29.11.1941,
Ermordet am 29.11.1941
Lebenslauf
Gertrude Eitelberg kommt in Wien als eheliche Tochter des bekannten Ohrenarztes Abraham Josef Eitelberg und Jetty, geborene Pordes, zur Welt. Der aus Tarnopol in Galizien [heute: Tarnopil in der Ukraine] stammende jüdische Arzt Abraham Eitelberg promovierte 1878 in Medizin an der Universität Wien [heute: Medizinische Universität Wien] und hatte gemeinsam mit seiner ebenfalls jüdischen Ehefrau Jetty die vier Kinder Maximilian, Cornelius sowie die Zwillinge Gertrude und Melanie.
Über die Kindheit und Jugend von Gertrude Eitelberg ist nichts erhalten geblieben. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester arbeitet sie bei dem Creditanstalt-Bankverein (CA). Sowohl sie als auch ihre Schwester Melanie bleiben unverheiratet und leben gemeinsam in einer Wohnung im 1. Wiener Gemeindebezirk.
Am 12. März 1938 muss Gertrude Eitelberg erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Gertrude Eitelberg als 'Volljüdin’ gilt. Sie und ihre Schwester werden sofort aus dem Creditanstalt-Bankverein (CA) entlassen und ihr Vermögen eingezogen.
Am 23. November 1941 wird Gertrude Eitelberg, gemeinsam mit ihrer Schwester Melanie, ihrem Bruder Maximilian, dessen Ehefrau und dessen Sohn Friedrich in das KZ Kauen deportiert, wo alle am 29. November 1941 ermordet werden. Einzig ihr Bruder Cornelius überlebt, da er mit einer katholischen 'Arierin' verheiratet ist und aufgrund seiner 'Mischehe' nicht deportiert wird. Zum Zeitpunkt ihrer Ermordung ist Gertrude Eitelberg 57 Jahre alt.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW)
Medizinische Universität Wien (MU)
Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG)
