Friedrich Eitelberg
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
KZ Kauen 23.11.1941 - 29.11.1941,
Ermordet am 29.11.1941
Lebenslauf
Friedrich Eitelberg kommt in Wien als ehelicher Sohn des jüdischen Rechtsanwalts Maximilian Eitelberg und der jüdischen Else, geborene Billitz, zur Welt. Die Ehe geht jedoch in Brüche. Maximilian Eitelberg heiratet später in Neutra [heute: Nitra in der Slowakei] die aus Neutra stammende Helene Eitelberg.
Über den schulischen Werdegang von Friedrich Eitelberg ist nichts erhalten geblieben. Als er 14 Jahre alt ist, muss er erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Friedrich Eitelberg als 'Volljude’ gilt. Als solcher ist ihm jedenfalls der Besuch eines Gymnasiums untersagt.
Friedrich Eitelberg wird gemeinsam mit seinem Vater Maximilian, Helene Eitelberg, und seinen Tanten Melanie und Gertrude Eitelberg am 23. November 1941, an seinem 17. Geburtstag, in das KZ Kauen deportiert, wo sie alle am 19. November 1941 ermordet werden. Einzig sein Onkel Cornelius Eitelberg überlebt, da er mit einer katholischen 'Arierin' verheiratet ist und aufgrund seiner 'Mischehe' nicht deportiert wird. Friedrich Eitelberg überlebt seinen 17. Geburtstag um sechs Tage.
Am 23. November 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof. Dieser Transport kam jedoch nie am ursprünglich geplanten Bestimmungsort Riga an.
Der Transport aus Wien wurde, wie auch einige für Riga geplante Deportationstransporte aus dem »Altreich«, aus bisher nicht geklärten Gründen in das litauische Kaunas umgeleitet und dem Einsatzkommando (EK) 3 übergeben. Diese Einheit der Einsatzgruppe A war unter massiver Beteiligung einheimischer Kräfte seit Juni 1941 daran gegangen, »Litauen judenfrei zu machen«, und hatte dabei insgesamt mehr als 130.000 Menschen ermordet. Sofort nach der Ankunft wurden die deportierten Wiener Juden im Fort IX, einem Teil der alten zaristischen Befestigungsanlagen von Kaunas, die mittlerweile zu Orten regelmäßiger Massaker geworden waren, von litauischen »Hilfswilligen« unter dem Kommando von Angehörigen des EK 3 erschossen.
Von den Wiener Deportierten sind keine Überlebenden bekannt.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW)
Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG)
