Mathilde Cebul

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 11.09.1942 - 06.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Mathilde Cebul kommt in Wien als eheliche Tochter von Anton Cebul und Mathilde, geborene Zobel, zur Welt. Nach der Volks- und Bürgerschule arbeitet sie als Magazinhelferin und Näherin.
Bereits seit ihrem 15. Lebensjahr ist Mathilde Cebul in katholischen Mädchenvereinen und Frauenorganisationen tätig. Darüber hinaus engagiert sie sich im Katholischen Volksbund, im Christlichsozialen Arbeiterverein, in der Christlichsozialen Partei und in der Caritas. Schließlich ist sie auch Mitglied im Verein Alt Österreich, eine den legitimistischen Studentenverbindungen, zB der Studentenverbindung Ottonen, nahestehende Organisation.
Am 12. März 1938 muss die gläubige Katholikin und überzeugte Österreicherin erleben, wie das freie und unabhängige Österreich untergeht.
Im Herbst 1939 wird Mathilde Cebul von ihrem Bekannten Leopold Eichinger für die Illegale Österreichische Kaisertreue Front (IÖKF) geworben. Sie wirbt acht weitere Personen und sammelt Spenden für die Organisation ein. Die Spenden werden für den Ankauf von Papier zur Herstellung von Flug- und Streuzetteln verwendet. Um Pfingsten 1942 erhält sie von Leopold Eichinger zehn Flugzettel der Mitteilungsblätter der Österreichischen Freiheitsbewegung und gibt diese an von ihr geworbene Mitglieder bzw. Sympathisanten weiter. Auch ist sie an Flugzettelverteilaktionen die von Leopold Hof und Leopold Eichinger organisiert werden, beteiligt. Von 1940 bis 1942 können etwa 80.000 Flugzettel hergestellt und verteilt werden. Um das Neujahr 1942 ernennt Leopold Hof Mathilde Cebul zur Bezirksfrauenschaftsleiterin und Fürsorgerätin des 14. Wiener Gemeindebezirks.

Am 11. September 1942 wird Mathilde Cebul von der Gestapo verhaftet und am 25. Mai 1944 vom Volksgerichtshof wegen 'Vorbereitung zum Hochverrat' zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie verbringt ihre Haft im Polizeigefängnis Wien-Rossauerlände, im Landesgericht Wien I, im Gefängnis Wien-Schiffamtsstraße und im Zuchthaus Jauer.
Im Landesgericht Wien I erlebt Mathilde Cabul mit 64 Jahren die Befreiung Österreichs und erhält am 6. Mai 1945 ihre Freiheit zurück. Im neu errichteten Österreich arbeitet sie wieder als Magazineurin. Sie tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Als Magazineurin geht sie in Pension geht.
Mathilde Cebul verstirbt mit 81 Jahren in Wien ledig und kinderlos.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
