Dr. Eduard Chaloupka

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Eduard Chaloupka (ÖVfStG)

Personalia

Geboren:

11. August 1902, Wien

Gestorben:

5. September 1967, Wien

Beruf:

Sektionschef

Verfolgung:

Haft 1938 (kurze Zeit),
Entlassung,
Widerstandsgruppe "Meitner",
Kontaktmann zu anderen Widerstandsgruppen

Mitgliedschaften

A.V. Austria Innsbruck, K.Ö.H.V. Amelungia Wien, K.a.V. Danubia Wien-Korneuburg, K.Ö.H.V. Mercuria Wien, K.Ö.H.V. Nordgau Wien, K.Ö.H.V. Pannonia Wien, K.Ö.H.V. Rugia Wien, Ö.k.a.V. Rhaeto-Danubia Wien, K.a.V. Bajuvaria Wien, K.Ö.St.V. Kreuzenstein Wien, K.Ö.St.V. Frankonia Wien, K.Ö.L. Maximiliana Wien, Gruppe Meithner-Kühnel, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Eduard Chaloupka wird als Sohn eines Zollinspektors in Wien geboren. Er besucht das Gymnasium im III. Wiener Bezirk. Er gründet zusammen mit einigen Mitschülern unter Mitwirkung der Studentenverbindung Franco-Bavaria, 1919 die Mittelschulverbindung Frankonia.

Nach der Matura beginnt er 1920 an der Universität Wien mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Dort ist er führend an der Gründung der Hochschulverbindung Bajuvaria im Jahre 1920 beteiligt. 1927 tritt er in die Dienste der NÖ-Landesregierung und wird der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach zugeteilt. 1934 wechselt er ins Bundeskanzleramt über. 1938 wird der Ministerialrat Eduard Chaloupka beim Einmarsch der Truppen Adolf Hitlers kurzfristig verhaftet und am 30.7.1938 fristlos aus dem Dienst entfernt. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich nun als Versicherungsagent, Buchhalter und Konzipient, bis er zur Wehrmacht eingezogen wird. Über seine Bundesbrüder Felix Romanik und Max Gererstorfer kommt er mit der im Herbst 1938 gegründeten „Widerstandsgruppe Meithner“ in Verbindung. Durch Intervention bei bekannten NS-Funktionären gelingt es ihm und Felix Romanik, die Freilassung eines Häftlings aus dem KZ Buchenwald zu bewirken. Eduard Chaloupka kann seine UK-Stellung (Unabkömmlichkeit) vom Wehrdienst erreichen und ist im Wehrkreiskommando XVII in Wien tätig. Er gewinnt für sich und seinen Bundesbruder Hans Dorrek das Vertrauen und das Wohlwollen seines Vorgesetzten. Über bekannte Ärzte kann Eduard Chaloupka für Zivilisten und Soldaten Befunde einholen, die vor dem Einrücken bzw. vor dem Fronteinsatz bewahren.

Im Dezember 1943 nimmt Eduard Chaloupka Kontakt mit der sozialistischen Gruppe um Dr. Alfred Migsch auf, ebenso zu der Gruppe um Karl Gruber und Walter de Comtes. In der sozialistischen Untergrundzeitung „Die Wahrheit“ von Dr. Migsch erscheint von Eduard Chaloupka ein Aufruf an die Österreichische Akademikerschaft zum Widerstand. Wiederholt wird so „Die Wahrheit“ als Nachrichtenorgan von katholischen Akademikern benutzt. Eduard Chaloupka ist Mitglied der „Widerstandsgruppe Meithner“ und unterhält darüber hinaus auch Kontakte zur Widerstandsgruppe „O5“ sowie zum militärischen Widerstand in Wien.

Nach dem Krieg ist Eduard Chaloupka an der Gründung der ÖVP mitbeteiligt Unter Bundeskanzler Leopold Figl kehrt er ins Bundeskanzleramt zurück und wird dort Leiter der Präsidialsektion. In dieser Funktion ist er bis zu seinem Tode unter vier Kanzlern (Figl, Raab, Gorbach und Klaus) tätig.

Orte

Wohnort:

Quellen

  • Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStG, 2013), S. 254/255.

Eduard Chaloupka

Sektionschef
* 11. Aug. 1902
Wien
† 5. Sep. 1967
Wien
Entlassung, Haft