Oberleutnant Rudolf Alois Raschke
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 06.04.1945 – 08.04.1945,
Ermordet am 08.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Rudolf Alois Raschke kommt in Penk in Kärnten als ehelicher Sohn des Bahnbeamten Karl Raschke und Maria, geborene Glawar, zur Welt. Nachdem der Vater Bahnbeamter ist, bewohnt die Familie Raschke eine Dienstwohnung im Bahnhof von Bleiburg. Nach der Volksschule in Bleiburg besucht Rudolf Raschke die Hauptschule in Klagenfurt. 1937 wechselt er auf die Handelsakademie.
Am 12. März 1938 muss der Schüler Rudolf Raschke erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Im September 1939 wechselt er an die Reichsfinanzschule in Leitmeritz [heute: Litoměřice in Tschechien]. Im März 1940 maturiert er dort und erhält eine Anstellung als Finanzbeamter.
Am 25. Oktober 1940 meldet er sich freiwillig zur Wehrmacht, wird Fahnenjunker und wird an der griechischen und russischen Front eingesetzt. Er wird in einen Offizierskurz geschickt und avanciert zum Leutnant. Danach wird er wieder in Russland eingesetzt. Am 25. Juli 1942 wird er schwer verwundet und nach seiner Genesung dem Generalkommando Wien (Wehrkreiskommandos XVII) zugeteilt.
Am 1. Dezember 1944 wird er an die Westfront beordert. Die Erlebnisse dort verändern seine Sicht auf den Krieg und ebnen ihm den Weg zum Widerstand gegen das System.
Am 15. Jänner 1945 muss Rudolf Raschke, der inzwischen zum Oberleutnant ernannt wurde, wegen seiner Verwundung wieder ins Lazarett. Am 8. Februar 1945 wird er aufgrund seiner Verletzung wieder dem Generalkommando Wien (Wehrkreiskommandos XVII) zugeteilt, dieses Mal in die Abteilung von Major Carl Szokoll.
Major Carl Szokoll leitet eine Widerstandsgruppe von Österreichern innerhalb des Wehrkreiskommandos XVII. Im Frühjahr 1945 plant diese die ‚Operation Radetzky‘, deren Ziel es ist, die Rote Armee bei der Befreiung Wiens zu unterstützen und so größere Zerstörungen zu verhindern.
Doch die für 6. April 1945 geplante ‚Operation Radetzky‘ wird verraten. Oberleutnant Rudolf Raschke wird am 6. April 1945 im Gebäude des Wiener Wehrkreiskommando XVII in der Universitätsstraße 7 verhaftet, aber bei der anschließenden Standgerichtsverhandlung gegen Karl Biedermann zusammen mit Alfred Huth freigesprochen. Auf Anweisung des Reichsverteidigungskommissars Generaloberst der Waffen-SS Sepp Dietrich werden Rudolf Raschke und Alfred Huth jedoch vor ein SS- und Polizeigericht gestellt und am 8. April 1945 zum Tode verurteilt.
Noch am gleichen Tag wird er mit Hauptmann Alfred Huth und Major Karl Biedermann, öffentlich am Floridsdorfer Spitz in Wien gehängt. Der Wiener Chef der Sicherheitspolizei und des SD Rudolf Mildner übernimmt persönlich das Kommando am Richtplatz. Der Wiener Gestapo-Beamte und SS-Obersturmführer Franz Kleedorfer führt die Hinrichtung durch. Auf der Brust von Rudolf Raschke wird eine Tafel mit der Aufschrift: „Ich habe mit den Bolschewisten paktiert!“ angebracht.
Gemeinsam mit den beiden anderen ermordeten Widerstandskämpfern Hauptmann Alfred Huth und Major Karl Biedermann findet er seine letzte Ruhe auf dem Hietzinger Friedhof in einem Ehrengrab.
Orte
Wohnort:
Denkmal:
Ehrung:
Quellen
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Raschke
Matricula Online
Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) - Bildarchiv