Vinzenz Hauser

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 03.03.1943 - 29.05.1945,
Marsch zum KZ Dachau 29.05.1945 - 01.05.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Vinzenz Hauser kommt in Graz als uneheliches Kind der Magd Josefa Hauser zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule ist er zuerst in der Landwirtschaft tätig. 1924 zieht er nach Wien und arbeitet in Gasthäusern und Hotels. Er engagiert sich in der Frontkämpfervereinigung und im Heimatschutz.
Am 12. März 1938 muss der österreichische Patriot Vinzenz Hauser erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Ab 1939 ist er im Dienst der Reichspost. 1940 heiratet er Theresia Baierböck. Im Jänner 1941 lernt er den Rechtsanwalt Karl Wanner kennen. Karl Wanner sammelt eine Gruppe Widerständler um sich, die sog. Lamberti-Runde, benannt nach dem Wiener Gastwirt Franz Lambert [heute: PÜRSTNER]. Dort treffen sie sich regelmäßig. Vinzenz Hauser ist Teilnehmer dieser Runde. Er hört den „Feindsender“ und gibt an dem Stammtisch regelmäßig weiter, was er dort gehört hat. 1942 tritt die Lamberti-Runde der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) bei. Er beginnt organisatorische Strukturen für eine Überwerfung des Nationalsozialismus aufzubauen.
Als Vinzenz Hauser im Herbst 1941 seinen ehemaligen Kollegen vom Heimatschutz, Oskar Ghelleri trifft, erzählt er ihm über die Lamberti-Runde um Karl Wanner. Obwohl Oskar Ghelleri einer legitimistischen Widerstandsgruppe vorerst eher kritisch gegenüber steht, gründet er im Frühjahr 1942 im Café Tschokel in der Girardigasse 10, im 6. Wiener Gemeindebezirk gemeinsam mit Vinzenz Hauser, Stefan Glanz, Karl Schall und Witold Müller – alles ehemalige Mitglieder des Heimatschutzes – und seinem Jugendfreund Guido Zeller von Zellhain, einen Stammtisch, der die gleichen Ziele Verfolgt wie die Lamberti-Runde. Vinzenz Hauser ist der Kontaktmann zwischen den beiden Stammtischen innerhalb der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ).
Vinzenz Hauser wird am 3. März 1943 von der Gestapo festgenommen und am 15. August 1944 vom Volksgerichtshof in Wien wegen 'Vorbereitung zum Hochverrat' und 'Rundfunkverbrechens' zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.Er verbringt seine Haft im Zuchthaus Straubing. Am 29. April 1945 wird das Zuchthaus aufgrund der heranrückenden US-Army geleert und Vinzenz Hauser auf einen Marsch in Richtung KZ Dachau geschickt. Am 1. Mai 1945 wird er am Weg dorthin von der US-Army eingeholt und befreit.
Auf dem Weg nach Wien erlebt Vinzenz Hauser die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Er wird rehabilitiert und arbeitet wieder als Postbeamter. Daneben tritt er der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
Als Postbeamter geht Vinzenz Hauser in den Ruhestand. 1970 heiratet er mit Maria Leitner, geborene Krenn, ein zweites Mal. Er verstirbt mit 71 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Hietzing.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Matricula Online
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
