Franz Danihelka

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 19.05.1941 - Jänner 1942,
KZ Groß-Rosen Jänner 1942 - 09.08.1942,
KZ Dachau 09.08.1942 - 17.09.1942,
Ermordet am 17.09.1942
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Danihelka kommt in Wien als ehelicher Sohn des Schuhmachers Wenzel Danihelka und Anna, geborene Usternull, zur Welt. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule beginnt er 1910 eine Schriftsetzerlehre, die er 1914 abschließt. Bis 1917 arbeitet er weiterhin in seiner Ausbildungsstätte und anschließend bei unterschiedlichen Arbeitgebern im In- und Ausland.
1922 arbeitet er kurzfristig beim Zentralverband der christlichen Textil- und Heimarbeiter Österreichs, bevor er seinen Dienst in der Industriellen Bezirkskommission als Kontrollor beginnt. Die Industrielle Bezirkskommission wird später in das Arbeitsamt der Stadt Wien umgewandelt. 1923 heiratet Franz Danihelka Maria Allinger und wird in der Folge Vater einer Tochter und eines Sohnes.
Am 12. März 1938 muss der Legitimist, gläubige Katholik und überzeugte Österreicher erleben, wie seine Heimat mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Im Jänner 1940 tritt Franz Danihelka über Vermittlung seines Bekannten Karl Melzer der Widerstandsgruppe Österreichische Arbeiterpartei (ÖAP) um Karl Polly bei. Ziel der Österreichischen Arbeiterpartei (ÖAP) ist es, die österreichische Arbeiterschaft im Sinne einer österreichischen sozialen Volksmonarchie unter Otto von Habsburg zu organisieren. Innerhalb der Widerstandsgruppe ist Franz Danihelka ein Vertreter des christlichen Arbeiterflügels.
Die Österreichische Arbeiterpartei (ÖAP) wird jedoch verraten und Franz Danihelka am 19. Mai 1941 verhaftet. Während die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe im Gefängnis auf ihren Prozess waren, wird Franz Danihelka ohne Verfahren im Jänner 1942 in das KZ Groß-Rosen deportiert. (Weshalb ausgerechnet er deportiert wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor.) Am 9. August 1942 wird er aus dem KZ Groß-Rosen in das KZ Dachau überstellt, wo er am 17. September 1942 umkommt. Seine Familie wird am 21. September von der Lagerleitung über seinen Tod informiert. Die Benachrichtigung über das Ableben von Franz Danihelka zeugt von der Heuchelei des nationalsozialistischen Regimes.
Sehr geehrte Frau Danihelka!
Ihr Ehemann Franz Danihelka, geb. 24.3.96 zu Wien meldete sich am 8. Sept. 1942 krank und wurde daraufhin unter Aufnahme im Krankenbau in ärztlicher Behandlung genommen. Es wurde ihm die bestmögliche medikamentöse und pflegerische Behandlung zuteil. Trotz ärztlicher Bemühungen gelang es nicht, der Krankheit Herr zu werden.
Ich spreche Ihnen zu diesem Verlust mein Beileid aus. Ihr Mann hat keine letzten Wünsche geäußert. Ich habe die Gefangeneneigentumsverwaltung meines Lagers angewiesen, den Nachlass an Ihre Anschrift zu senden.
(Unterschrift)
SS-Sturmbannführer
Die eingeäscherten Überreste von Franz Danihelka werden nach Wien geschickt und am Friedhof in Wien-Meidling beigesetzt.
Seine Ehefrau Maria Danihelka erlebt die Befreiung des besetzten Österreichs im April bzw. Mai 1945 und tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Sie überlebt ihren Ehemann 26 Jahre.
Orte
Wohnort:
Verfolgung:
Sterbeort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
KZ-Gedenkstätte Dachau
Matricula Online
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
