Karl Polly

Karl Polly

Personalia

Geboren:

26. Juni 1904, Wien

Gestorben:

12. Oktober 1998, Wien

Beruf:

Lehrer und Chefredakteur des ORF

Verfolgung:

Haft 08.09.1941 - 25.4.1945

Mitgliedschaften

K.Ö.B. Ostgau Wien, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Karl Polly besucht die Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt, wo er 1923 maturiert. Er muss sich nach der Schule einige Jahre als Hilfsarbeiter durchschlagen, da er im sozialistisch regierten Wien keine Anstellung als Lehrer erhält. Später wird er als Volkschullehrer eingestellt und 1934 als Ehrenmitglied bei der Mittelschulverbindung Ostgau aufgenommen.

Mit etwa 20 bis 25 anderen Volksschullehrern schließt sich Karl Polly nach dem Anschluss anlässlich einer Versammlung für Körperertüchtigung 1940 zu einer legitimistischen Widerstandsgruppe „Österreichische Arbeiterbewegung“ zusammen. Die Gruppe unterhält Kontakt zu ausländischen legitimistischen Kreisen, so auch zu Otto von Habsburg-Lothringen. Sie verteilt aus dem Ausland eingeschmuggelte und eigene Flugblätter. 1940 wird er zur Wehrmacht eingezogen, kommt nach Memmingen und wird wenig später nach Vanes in Frankreich verlegt. Zwischenzeitlich wird die Gruppe in Wien verraten und mit ihr auch Karl Polly der Gestapo bekannt. Er wird am 8. September 1941 in Vanes verhaftet und in verschiedenen Gefängnissen von der Gestapo verhört. Am 20. November 1943 wird er vom Fünften Senat des Berliner Volksgerichtshofes (fliegende Kommission) wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ begangen durch „den Versuch der Losreißung der Ostmark vom Reich“, zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Er bleibt bis 25. April 1945 in Haft. Bei Kriegsende wird er aus dem Zuchthaus Straubing mit 4000 Mitgefangenen in Richtung KZ Dachau in Marsch gesetzt aber durch vorrückende US-Verbände befreit.

Von den Amerikanern wird er nach Salzburg überstellt, wo er bald außenpolitischer Redakteur des „Salzburger Volksblattes“ – der ÖVP-nahen Tageszeitung – wird. 1948 rückt er zum Chefredakteur auf, muss aber bereits 1949 diese Zeitung liquidieren. Ab 1950 ist er bis zu seiner Pensionierung Chefredakteur des ORF. Darüber hinaus engagiert er sich in der ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich.

Orte

Wohnort:

Quellen

Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 471/472.; Quelle: ÖVfStg

Karl Polly

Lehrer und Chefredakteur des ORF
* 26. Juni 1904
Wien
† 12. Okt. 1998
Wien
Haft