Schwester M. Aniceta (Hildegard) Schiefelbein FDC
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 22.11.1939 – 31.5.1940
Lebenslauf
Hildegard Schiefelbein wird in Mocker bei Thorn in Ostpreußen geboren. Zu dieser Zeit leben in Mocker fast gleich viele polnischsprachige und deutschsprachige Einwohner. Hildegard Schiefelbein gehört zum deutschsprachigen Teil der Bevölkerung. Über ihre frühen Jahre ist wenig bekannt, sie absolviert jedoch in Troppau die Ausbildung zur Lehrerin an handelswirtschaftlichen Schulen. In dieser Zeit ist sie der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe beigetreten und erhält den Ordensnamen M. Aniceta.
Zwischen 1900 und 1914 lebt Sr. M. Aniceta in Krakau und Brünn, von 1916 bis 1919 in Sarajevo. Danach wird sie nach St. Andrä im Lavanttal geschickt und erwirbt 1925 die österreichische Staatsbürgerschaft. In St. Andrä im Lavanttal erlebt sie die Okkupation Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland. Nach dem Kriegsausbruch 1939 wird sie in die Marienanstalt nach Wien versetzt.
Als Gegnerin des Nationalsozialismus hört sie mit ihren Mitschwestern M. Genesia Rychetzky, Sr. M. Gualberta Krenn, Sr. M. Ewalda Schenk, Sr. M. Immaculata Schleimer und Sr. M. Meinrada Wleklo gemeinsam mit Bewohnern des der Marienanstalt angeschlossenen Damenwohnheims Jacquingasse und dem Redemptoristenpriester Anton Pauk, den verbotenen Sender 'Radio Vatikan'. Im Rahmen des Verhörs von Sr. M. Immaculata Schleimer durch die Gestapo, wegen der Weitergabe eines Spottgedichtes über Adolf Hitler, erwähnt diese das gemeinsame Hören des verbotenen Senders.
Am 22. November 1939 wird Sr. M. Aniceta Schiefelbein von der Gestapo wegen Hörens eines 'Feindsenders' verhaftet. Sie ist bei der Gestapo und im Landesgericht in Haft und wird am 31. Mai 1940 entlassen.
Nach ihrer Haftentlassung wird sie über Greifswald 1942 nach Frankfurt an der Oder geschickt, wo sie das Kriegsende erlebt. Danach kehrt sie in die Marienanstalt zurück und betreut alte Personen und junge berufstätige Fürsorgemädchen. Dort geht sie in Pension und kümmert sich im Anschluss um die Schulbibliothek. Im fortgeschrittenen Alter übersiedelt sie in das Klostereigene Altersheim in Breitenfurt, wo sie schließlich mit 87 Jahren verstirbt.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
- Archiv Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe
