Schwester M. Gualberta (Josefine) Krenn FDC

Josefine Krenn wird als Tochter des Beamten Otto und seiner Gattin Franziska in Aflenz geboren. Sie besucht die zur Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe gehörende Volksschule in St. Andrä im Lavanttal und im Anschluss die Lehrerbildungsanstalt in Troppau. Am 12. September 1896 tritt sie in die Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe ein und erhält den Ordensnamen M. Gualberta. 1900 maturiert sie und beginnt anschließend in der Klosterschule in Troppau zu unterrichten. Später wechselt sie an die Marienanstalt in Wien, um dort zu unterrichten.

Nach der Okkupation Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 werden im Herbst 1938 Klosterschulen verboten. Sr. M. Gualberta ist danach mit der Versorgung und Betreuung der befürsorgten Mädchen in der Marienanstalt betraut und wird dort Oberin.

Als Gegnerin des Nationalsozialismus hört sie mit ihren Mitschwestern M. Genesia Rychetzky, Sr. M. Aniceta Schiefelbein, Sr. M. Ewalda Schenk, Sr. M. Immaculata Schleimer und Sr. M. Meinrada Wleklo gemeinsam mit Bewohnern des der Marienanstalt angeschlossenen Damenwohnheims “Jacquingasse” und dem Redemptoristenpriester Anton Pauk, den verbotenen Sender "Radio Vatikan". Im Rahmen des Verhörs von Sr. M. Immaculata Schleimer durch die Gestapo, wegen der Weitergabe eines Spottgedichtes über Adolf Hitler, erwähnt diese das gemeinsame Hören des verbotenen Senders.

Am 22. November 1939 wird Sr. M. Gualberta Krenn von der Gestapo wegen Hörens eines "Feindsenders" verhaftet. Sie ist bei der Gestapo und im Landesgericht in Haft und wird am 31. Mai 1940 entlassen.

Nach der Haftentlassung bleibt Sr. M. Gualberta bis Kriegsende im Kloster, wird nachher wieder Lehrerin an der Marienanstalt und später an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Hochstrass und dortige Oberin der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe. Sie verstirbt dort 1953.