Generalmajor Otto Scholik
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Widerstandskämpfer (unentdeckt)
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Otto Scholik geht nach der Matura 1935 zum Österreichischen Bundesheer und wird nach dem Anschluss von der deutschen Wehrmacht übernommen. Er besucht die Kriegsschule in Potsdam und wird 1942 verwundet. Da er nicht mehr frontfähig ist, erfolgt die Versetzung zum Heimatheer. Oberleutnant Scholik ist in die Vorgänge um den 20. Juli 1944 in der „Operation Walküre“ involviert, wird aber nicht erkannt. Danach betätigt er sich im militärischen Widerstand um Major Carl Szokoll (1915–2004), dessen Adjutant er ist. Carl Szokoll gelingt nach dem Scheitern der „Operation Walküre“ in Berlin der Aufbau eines Netzes österreichisch gesinnter Offiziere und Soldaten im Wehrkreis XVII. Otto Scholik gehört der Verbindungsgruppe zur 05 an, um sie an den Vorbereitungen zur Durchführung der „Operation Radetzky“ mitzubeteiligen; es ist geplant, durch Kontaktaufnahme zur vorrückenden Roten Armee eine kampflose Übergabe Wiens zu erreichen. Dieser Plan wird vorzeitig verraten und führende Offiziere wie Major Karl Biedermann (1890–1945) werden von einem Standgericht am 8.4.1945 zum Tode verurteilt und von einem SS-Sonderkommando am Floridsdorfer Spitz auf Laternenmasten öffentlich gehenkt.
Dass die Soldaten des militärischen Widerstands zum einen ihren Fahneneid gebrochen und zum andern sich über den Grundsatz hinweggesetzt haben, „der Soldat habe sich nicht mit Politik zu befassen“, um unter Einsatz ihres Lebens Wien zu retten, haben die Soldaten, die nach dem Krieg – wie Otto Scholik – weiter im Österreichischen Bundesheer gedient haben, zu spüren bekommen.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 307.; Photo: ÖVfStg