DI Stefan (Reinhold) Plohberger OCist
Personalia
Ordensname:
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 27.07.1940 - 29.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Reinhold Plohberger wird in Alkoven in Oberösterreich als Sohn eines Landwirts geboren. Nach der Volksschule besucht er das Gymnasium im Linz. Nach der Matura wird er als Soldat in den Ersten Weltkrieg eingezogen.
Nach seiner Heimkehr tritt er 1919 in das Zisterzienserstift Wilhering ein und erhält dort den Ordensnamen Stefan. 1923 legt er die ewige Profess ab und wird, nach seinen Theologischen Studien, 1924 zum Priester geweiht. Danach inskribert er Forstwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien, worin er 1928 spondiert. Ab 1930 bekleidet er das Amt des Forstmeisters des Stiftes Wilhering, engagiert sich in der Seelsorge und arbeitet als Religionslehrer.
Mit diesen Aufgaben erlebt er den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs, als am 12. März 1938 die Deutsche Wehrmacht in Österreich einmarschiert. Unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird Stefan Plohberger am 26. August 1939 als Leutnant eingezogen, aber bereits am 25. Oktober 1939 “uk” (unabkömmlich) gestellt.
Stefan Plohberger wird von seinem Mitbruder Gebhard Rath 1939 für die Großösterreichische Freiheitsbewegung um den Wiener Rechtsanwalt Jakob Kastelic angeworben. Insgesamt besteht die Wilheringer Zelle der Großösterreichischen Freiheitsbewegung aus sechs Patres ( Gebhard Rath, Sylvester Birngruber, Theoderich Hofstätter, Amadeus Reisinger, Eduard Haiberger, Stefan Plohberger). Mit Ausnahme von Stefan Plohberger sind alle Wilheringer Widerstandskämpfer Mitglieder der Mittelschulverbindung Hilaria Enns.
In Zusammenarbeit mit Gebhard Rath kann Stefan Plohberger die drei Linzer Reichsbahn-Schlosser Franz Labek, Josef Tomschi und Karl Mitterbauer für die Großösterreichische Freiheitsbewegung gewinnen. Im Linzer Dienstzimmer von Stefan Plohberger trifft sich die konspirative Runde regelmäßig.
Nach dem Verrat der Gruppe durch den Wiener Schauspieler Otto Hartmann wird Sefan Plohberger am 27. Juli 1940 verhaftet und abwechselnd in Linz, Wien und Anrath bei Krefeld inhaftiert. Am 13. Juli 1944 wird er vom Volksgerichtshof zu einer Zuchthausstrafe von 8 Jahren verurteilt und in die Haftanstalt Straubing in Bayern überführt. Dort erlebt er am 29. April 1945 die Befreiung, kehrt am 23. Mai 1945 in das Stift Wilhering zurück und tritt wieder das Amt des Forstmeisters an.
1971 geht er schließlich in den Ruhestand und verstirbt 1977 im 79. Lebensjahr in Linz.
Orte
Wirkungsstätte:
Quellen
Altmüller, Ingrid (2024): Widerstand gegen das NS-Regime in Leonfelden und Umgebung (OÖ), Katholisch-konservativer Widerstand in „Oberdonau“ (OÖ). S. 258 - 261
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)