Amadeus (Karl) Reisinger OCist

Amadeus Reisinger
Amadeus Reisinger (Zisterzienserlexikon)

Personalia

Ordensname:

Amadeus, OCist

Geboren:

22. August 1892, Kefermarkt

Gestorben:

21. März 1953, Wilhering

Beruf:

Priester

Verfolgung:

Haft 27.7.1940 – 14.7.1944

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Hilaria Enns, Großösterreichische Freiheitsbewegung

Lebenslauf

Karl Reisinger besucht als Sohn eines Landwirts das Petrinum in Linz, tritt 1913 in das Zisterzienserstift Wilhering ein und erhält dort den Ordensnamen Amadeus. Er studiert Theologie im Stift St. Florian, legt 1917 die feierliche Profess ab und wird 1918 zum Priester geweiht. Im Stift Wilhering ist er als Konviktspräfekt und Kustos tätig, später als Gastmeister und Missionsprokurator sowie als Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Lehrerbildungsanstalt der Diözese Linz. Bei der 1923 am Stiftsgymnasium gegründeten Mittelschulverbindung Norika Wilhering (ab 1924: Hilaria Wilhering, später Hilaria Enns) wird P. Eduard als Ehrenmitglied aufgenommen, ab 7. Dezember 1925 ist er Ehrenphilister der Verbindung, in der er sich mit seinem künstlerischen Talent aktiv einbringt.

Amadeus Reisinger wird von seinem Mitbruder Gebhard Rath 1939 für die „Großösterreichische Freiheitsbewegung“ angeworben. Insgesamt besteht die Wilheringer Zelle der Großösterreichischen Freiheitsbewegung aus sechs Patres ( Gebhard Rath, Sylvester Birngruber, Theoderich Hofstätter, Amadeus Reisinger, Eduard Haiberger, Stefan Plohberger). Mit Ausnahme von Stefan Plohberger sind alle Wilheringer Widerstandskämpfer Mitglieder der Mittelschulverbindung Hilaria.

Nach dem Verrat der Gruppe durch den Wiener Schauspieler Otto Hartmann wird Amadeus Reisinger am 27. Juli 1940 von der Gestapo verhaftet und ins Landesgerichtsgefängnis Wien eingeliefert; ab 8. Juli 1941 ist er in Anrath bei Krefeld inhaftiert. Am 13. Juli 1944 wird er vom Volksgerichtshof in Wien zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt und aufgrund der Anrechnung der Untersuchungshaft tags darauf entlassen.

Nachdem er bei den Elisabethinen in Linz gesund gepflegt wird, ist er in Kematen/Krems und vom 15. September 1945 bis zu seinem Tod am 21. März 1953 als Stiftspfarrer von Wilhering seelsorgerisch tätig.

Orte

Quellen

Weinzierl, Erika: Mönche gegen Hitler am Beispiel des Zisterzienserstiftes Wilhering. In: Römische Historische Mitteilungen 28 (1986), S. 365–378

Weinzierl, Erika: Prüfstand. Österreichische Katholiken und der Nationalsozialismus (1988) S. 186–199)

Altmüller, Ingrid (2024): Widerstand gegen das NS-Regime in Leonfelden und Umgebung (OÖ), Katholisch-konservativer Widerstand in „Oberdonau“ (OÖ) S. 264-265

Zisterzienserlexikon unter www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Reisinger,_Amadeus

Chronik der katholisch-deutschen Gymnasial-Verbindung Norika/Hilaria 1923-1930 (zeitgenössisch, handgeschrieben, nicht veröffentlicht) S. 74

Amadeus Reisinger OCist

Priester
* 22. Aug. 1892
Kefermarkt
† 21. März 1953
Wilhering
Haft