Amtsdirektor Regierungsrat Oberstleutnant Hubert Theodor Leopold Hagmann
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Suspendierung 14.03.1938,
Entlassung 29.04.1938
Ehrungen:
Erinnerungskreuz 1912/13
Militärverdienstzeichen II. Klasse für Offiziere
Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Ritterkreuz des Verdienstordens der Republik Österreich
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Hubert Theodor Leopold Hagmann kommt in Spitz an der Donau in Niederösterreich als ehelicher Sohn des Lehrers Benedict Hagmann und seiner Gattin Leopoldine, geborene Stiassny, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er die Unterrealschule in Krems und wechselt danach auf die Infanteriekadettenschule in Wien-Breitensee, wo er 1908 maturiert.
Am 18. August 1908 tritt er in die k.u.k. Armee in das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 15 'Freiherr von Georgi' ein. 1911 wird er zum Leutnant befördert und mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Oberleutnant befördert. Er ist in Lemberg stationiert und nimmt am österreichischen Russlandfeldzug teil, wo er 1915 in Kriegsgefangenschaft gerät. Er kommt 1917 frei und wird zum Hauptmann befördert.
Als österreich-ungarischer Offizier erlebt Hubert Hagmann die Niederlage seines Heimatlandes, die Zerschlagung der Doppelmonarchie und die Vertreibung des Hauses Habsburg. Am 1. Jänner 1920 wird er in das neue Österreichische Bundesheer übernommen. Ein Jahr später, im Jahre 1921 heiratet er Theresia Hoch; die Ehe bleibt jedoch kinderlos. Im gleichen Jahr wird er zum Major befördert und dem Infanterieregiment Nr. 4 zugeteilt.
Nach dem nationalsozialistischen Putschversuch vom 25. Juli 1934, bei dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuss ermordet wird, findet ein Militärgerichtsprozess statt, bei dem die Putschisten vor Gericht gestellt werden. Hubert Hagmann wird mit 17. August 1934 von Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg zum Mitglied des Militärgerichtshofes bestellt. 1936 erfolgt seine Beförderung zum Oberstleutnant.
Am 12. März 1938 muss der patriotische Österreicher erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht das freie und unabhängige Österreich untergeht. Bereits zwei Tage nach der Besetzung seines Heimatlandes wird Hubert Hagmann am 14. März 1938, aufgrund seiner Tätigkeit gegen die nationalsozialistischen Putschisten von 1934, vom Dienst suspendiert und mit 29. April 1938 durch Zwangspensionierung entlassen. Am 7. Juni 1938 wird er von den neuen Machthabern gezwungen seine Wohnung zu räumen.
Theresia und Hubert Hagmann fristen den Zweiten Weltkrieg hindurch ihr Leben von einer Minimalrente.
Im April bzw. Mai 1945 erlebt Hubert Hagmann die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Er wird sofort rehabilitiert und in den Dienst der Finanzbehörden, in das Finanzamt 9, 18 und 19 gestellt. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. 1948 erfolgt seine Versetzung in das Finanzamt für Gebühren und Verkehrsteuern. Von dort tritt er mit 1. Jänner 1954 in den Ruhestand über.
Hubert Hagmann verstirbt 77 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Döbling.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Matricula Online
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
