Wilhelm Hierländer

Personalia

Geboren:

10. Februar 1891, Graz

Gestorben:

29. November 1974, Graz

Beruf:

Angestellter bei der Krankenkasse

Verfolgung:

Entlassung 1938, Haft 25.08.1943 - 08.05.1945

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich

Lebenslauf

Wilhelm Hierländer wird in Graz als Sohn eines Buchhalters geboren. Nach dem Schulbesuch arbeitet er als Verkäufer und rückt 1914 in den 1. Weltkrieg ein. Nach seiner Rückkehr 1918 arbeitet er zuerst wieder als Verkäufer um 1929 Angestellter bei der Krankenkasse zu werden.

Im gleichen Jahr tritt er der christlichen Gewerkschaft, später der VF und dem monarchistischen Reichsbund der Österreicher bei. Mit seiner Frau, die er 1921 geheiratet hat, hat er drei Kinder.

Nach der Okkupation Österreichs im März 1938 wird der Gegner der Nationalsozialismus Wilhelm Hierländer wegen politischer Unzuverlässigkeit entlassen und findet nach einjähriger Arbeitslosigkeit Arbeit als Lohnbuchhalter in einer Waggonfabrik.

Bereits Ende 1939 oder Anfang 1940 trifft sich Wilhelm Hierländer mit Markus Leyrer und Emil Ertl, die er bereits aus der Zeit vor dem Einmarsch kennt, um mit diesen eine mögliche Restauration des Hauses Habsburgs in Österreich zu besprechen. Im Rahmen dieses Treffens überlegen sie die Gründung einer legitimistischen Organisation, die jedoch nicht zustande kommt.

Im Frühjahr 1941 besucht Emil Ertl schließlich gemeinsam mit Eduard Pumpernig Wilhelm Hierländer in dessen Wohnung. Dort berichtet Eduard Pumpernig von der Gründung der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) und beauftragt Wilhelm Hierländer mit der Bildung und der Leitung einer Grazer Zelle.

Zu Ostern 1941 besucht Eduard Pumpernig Graz ein weiteres Mal und triff sich mit einer kleinen Gruppe um Wilhelm Hierländer um abermals die Zielsetzung der AFÖ zu besprechen. Teilnehmer dieser Runde sind unter der Schuhmachermeister Simon Riedler und der Gärtnergehilfe Franz Ganster. Weitere Teilnehmer gibt er bei den späteren Verhören durch die Gestapo nicht preis.

Nach diesem Treffen besucht Eduard Pumpernig Graz kein weiteres Mal, weshalb es zu keinen weiteren Aktivitäten der Grazer Zelle der AFÖ kommt.

Am 25. August 1943 wird Wilhelm Hierländer von der Gestapo verhaftet und am 22. April 1944 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Er bleibt bis Kriegsende in Haft.

Nach dem Krieg bleibt er in Graz und verstirbt dort 1974.

Orte

Wohnort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), matricula

Wilhelm Hierländer

Angestellter bei der Krankenkasse
* 10. Feb. 1891
Graz
† 29. Nov. 1974
Graz
Entlassung, Haft