Markus Leyrer

Personalia

Geboren:

12. Juli 1891, Oberaich

Gestorben:

5. September 1968, Feldbach

Beruf:

Angestellter der Krankenkasse

Verfolgung:

Entlassung 1938, Haft 25.08.1943 - 08.05.1945

Mitgliedschaften

Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich

Lebenslauf

Markus Leyrer wird als Sohn eines Landwirtes in Oberaich (und nicht wie fälschlicher Weise manchmal behauptet in Oberdorf) geboren. Nach der Schule ist er zuerst in der elterlichen Landwirtschaft und später bei der Bahn tätig. 1914 meldet er sich freiwillig zum Krieg, von dem er 1918 heimkehrt.

Nach dem 1. Weltkrieg dient er kurz bei der Gendarmerie, wechselt jedoch 1922 zur Landwirtschaftskrankenkasse in Feldbach. Dort arbeitet er sich bis zum Bezirksmeldestellenleiter hoch.

Bereits während des Ersten Weltkrieges tritt Markus Leyrer dem Christlichsozialen Arbeiterverein bei, später der Gewerkschaft und der VF. Bei der Gewerkschaft wird er Bezirksobmann für die Sektion Angestellte. Mit seiner Ehefrau Anna, die er 1923 heiratet, hat er vier gemeinsame Kinder.

Nach der Okkupation Österreichs durch das III. Reich im März 1938 wird der Gegener des Nationalsozialismus durch Zwangspensionierung entlassen und arbeitet danach als Tagelöhner in der Landwirtschaft seines Bruders und als Magazineur.

Bereits Ende 1939 oder Anfang 1940 trifft sich Markus Leyrer mit Wilhelm Hierländer und Emil Ertl, die er bereits aus der Zeit vor dem Einmarsch kennt, um mit diesen eine mögliche Restauration des Hauses Habsburgs in Österreich zu besprechen. Im Rahmen dieses Treffens überlegen sie die Gründung einer legitimistischen Organisation, die jedoch nicht zustande kommt.

In Frühjahr 1941 kündigt Eduard Pumpernig, der von Leyrers ablehnender Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus über einen Dritten erfahren hat, schriftlich sein kommen an. Markus Leyrer informiert den gleichgesinnten Moser, ehemaligen Bürgermeister von Eisenerz und Emil Ertl von diesem Schreiben. Zu Ostern 1941 treffen sie sich zu viert in Markus Leyrers Wohnung. Eduard Pumpernig weiht sie in die Pläne zur Gründung einer legitimistischen Widerstandsgruppe, der Antifaschistischen Freiheitsbewegung Österreichs (AFÖ) ein. Leyrer, Moser und Ertl stimmen zu, eine Zelle der Gruppe in Feldbach zu gründen. Zu dieser Zelle gehören in der Folge ebenfalls ein gewisser Mödlhammer und Alois Gingl aus Feldbach, welche jedoch bald im Krieg fielen. Die Mitgliedschaft des Sparkassenangestellten Josef Hermann zu dieser Zelle kann später von der Gestapo nicht nachgewiesen werden.

Nach diesem Treffen besucht Eduard Pumpernig Feldbach kein weiteres Mal und meldet sich auch nicht mehr, weshalb es zu keinen weiteren Aktivitäten der Feldbacher Zelle der AFÖ kommt.

Am 25. August 1943 wird Markus Leyrer von der Gestapo verhaftet und am 22. April 1944 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er bleibt bis Kriegsende in Haft.

Nach dem Krieg bleibt Markus Leyrer in Feldbach und verstirbt dort 1968.

Orte

Wohnort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW), matricula

Markus Leyrer

Angestellter der Krankenkasse
* 12. Juli 1891
Oberaich
† 5. Sep. 1968
Feldbach
Entlassung, Haft