Hofrat DDr. Gustav Mittelbach
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft März 1938 (2 Wochen),
Gauverbot 1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach der Matura am akademischen Gymnasium in Graz 1932 beginnt Gustav Mittelbach das Studium der Medizin an der Universität seiner Heimatstadt Graz, das er 1937 mit der Promotion zum Dr. med. beendet. Dort tritt er 1932 der Studentenverbindung Babenberg Graz bei.
Da er aus seiner politischen Ablehnung des Nationalsozialismus keinen Hehl macht, wird er nach dem Anschluss für ca. 2 Wochen inhaftiert, erhält Gauverweis und wird nach Wien strafversetzt. Beim Sturm auf das erzbischöfliche Palais in Wien am 8.10.1938, einen Tag nach dem Rosenkranzfest, wird der im Haus der Dompfarre, Stephansplatz 3, wohnende Domkurat Jobarmes Krawarik aus dem ersten Stock in den Hof geworfen und dabei schwer verletzt. Durch die anwesenden Wiener Rettungsärzte erfahrt er keine ärztliche Hilfe, doch der dazukommende Gustav Mittelbach kann endlich Hilfe leisten und bringt den Verletzten, nachdem die Randalierer abgezogen sind, in die 2. Chirurgische Klinik des Wiener Krankenhauses.
Beide – Arzt und Verletzter – stellen beim Krankentransport fest, dass sie Cartellbrüder sind. Im Zweiten Weltkrieg wird Gustav Mittelbach Stabsarzt bei der Wehrmacht, kämpft in Russland (Stalingrad) und kommt dort in Kriegsgefangenschaft.
Nach der Entlassung (1947?) wird er zunächst Amtsarzt in Deutschlandsberg und dann Facharzt für Innere Medizin. Später erhält er auch einen Lehrauftrag an der Universität Graz. Nach der Pensionierung 1980 beginnt er nochmals ein Studium (Geschichte und Volkskunde), das er 1987 mit dem Dr. phil. abschließt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Fritz, Herbert/Krause, Peter (2013): Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. (ÖVfStg, 2013) S. 431.