Franz Georg Anton Schönfeld
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Verfolgung:
Haft 20.05.1943 - 19.09.1944,
Ermordet am 19.09.1944
Lebenslauf
Franz Georg Anton Schönfeld wird als Sohn des Wiener Gemeindebeamten Anton Schönfeld in Wien Währing geboren. Dort besucht er die Volksschule und das Gymnasium. Nach seiner Matura tritt er im Oktober 1910 in den Dienst der Gemeinde Wien, wo er 1925 zum Stadtinspektor aufsteigt. Die gesamte Familie ist praktizierend katholisch.
Nach dem Untergang der Donaumonarchie 1918 tritt er 1919 der SPÖ bei. Nach dem Verbot dieser Partei 1934 wird er Mitglied der Vaterländischen Front. Im März 1938 erlebt er den Untergang Österreichs mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Er bewohnt die ehemalige elterliche Wohnung gemeinsam mit seiner Schwester Marie Schönfeld. Beide sind ledig, stehen dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber und sind legitimistisch eingestellt.
Ab dem Frühjahr 1942 beginnt Franz Schönfeld Flugzettel gegen das Regime zu verfassen. Seine Schwester, Maria Schönfeld, die Stenotypistin in der Vermögensverkehrsstelle des Reichsstatthalters ist, vervielfältigt diese. Gemeinsam verteilen die Geschwister die anonymisierten Schreiben in Postkästen, verschicken diese oder geben sie der ihnen bekannten Trafikantin Maria Eckert weiter, die dem Nationalsozialismus ebenfalls ablehnend gegenübersteht. Letzterer geben sie z.B. das Gedicht "Parodie auf das Deutschlandlied" weiter. Es entstehen in Summe 65 unterschiedliche Flugzettel.
In einem Flugzettel vom 1. März 1943 bezeichnet er die Deutschen als größte Banditen der Welt, da sie Österreich meuchlings überfallen hätten, als Massenmörder, da sie tausende schuldlose Menschen abschlachten und als Vampire, das sie das Lebensmark Österreichs aussaugen würden. Ebenso verfaßt er Parodien über Adolf Hitler, sowie über weitere führende Mitglieder des Regimes.
Die Aktivitäten der beiden Geschwister bleiben jedoch nicht unentdeckt. Am 20. Mai 1943 werden Franz und Marie Schönfeld von der Gestapo verhaftet. In einem Prozess vor dem Volksgerichtshof in Wien am 15. Juli 1944, wird er gemeinsam mit seiner Schwester wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt. Die Drittangeklagte, Marie Eckert, wird zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.
Franz Schönfeld wird am 19. September 1944 im Landesgericht Wien von den Nationalsozialisten durch der Fallbeil ermordet. Er wird im Anschluss in der “Gruppe 40”, dem namenlosen Massengrab für Hingerichtete am Wiener Zentralfriedhof, von den Nationalsozialisten verscharrt.
Orte
Wohnort:
Sterbeort:
Wirkungsstätte:
Quellen
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Wikipedia
Wien Geschichte Wiki