Marie Karoline Schönfeld
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 20.05.1943 - 19.09.1944,
Ermordet am 19.09.1944
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Marie Karoline Schönfeld wird als Tochter des Wiener Gemeindebeamten Anton Schönfeld in Wien Währing geboren. Dort besucht sie nach der Volksschule, die Hauptschule und zwei Klassen der Handelsschule. Nachdem sie 15 Monate im Dienst der Stadt Wien angestellt war, tritt sie 1917 in den Dienst des K.u.K. Ministeriums für öffentliche Arbeit [heute: Bundesministerium für Arbeit] und arbeitet dort als Stenotypistin. Die gesamte Familie ist praktizierend katholisch.
Seit ihrer Jugend ist Marie Schönfeld Mitglied der Marianischen Kongregation. Nach dem Untergang der Donaumonarchie 1918 tritt sie 1919 der christlichen Beamtengewerkschaft bei und 1934 der Vaterländischen Front. Im März 1938 erlebt sie den Untergang Österreichs mit dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Sie bewohnt die ehemalige elterliche Wohnung gemeinsam mit ihrem Bruder Franz Schönfeld. Beide sind ledig, stehen dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber und sind legitimistisch eingestellt.
Ab dem Frühjahr 1942 beginnt Franz Schönfeld Flugzettel gegen das Regime zu verfassen. Maria Schönfeld vervielfältigt diese und verteilt sie gemeinsam mit ihrem Bruder als anonymisierten Schreiben in Postkästen, verschicken diese oder geben sie der ihnen bekannten Trafikantin Maria Eckert weiter, die dem Nationalsozialismus ebenfalls ablehnend gegenübersteht. Letzterer geben sie z.B. das Gedicht "Parodie auf das Deutschlandlied" weiter. Es entstehen in Summe 65 unterschiedliche Flugzettel.
In einem Flugzettel vom 1. März 1943 bezeichnet Franz Schönfeld die Deutschen als größte Banditen der Welt, da sie Österreich meuchlings überfallen hätten, als Massenmörder, da sie tausende schuldlose Menschen abschlachten und als Vampire, das sie das Lebensmark Österreichs aussaugen würden. Ebenso verfaßt er Parodien über Adolf Hitler, sowie über weitere führende Mitglieder des Regimes.
Die Aktivitäten der beiden Geschwister bleiben jedoch nicht unentdeckt. Am 20. Mai 1943 werden Marie und Franz Schönfeld von der Gestapo verhaftet. In einem Prozess vor dem Volksgerichtshof in Wien am 15. Juli 1944, wird sie gemeinsam mit ihrem Bruder wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt. Die Drittangeklagte, Marie Eckert, wird zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt.
Marie Schönfeld wird am 19. September 1944 im Landesgericht Wien von den Nationalsozialisten durch der Fallbeil ermordet. Sie wird im Anschluss in der “Gruppe 40”, dem namenlosen Massengrab für Hingerichtete am Wiener Zentralfriedhof, von den Nationalsozialisten verscharrt.
Orte
Wohnort:
Sterbeort:
Wirkungsstätte:
Quellen
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Wikipedia
Wien Geschichte Wiki