Dr. Alexander Globočnik von Vojka

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 30.06.1938,
Haft 11.07.1938 - 27.08.1938
Ehrungen:
Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Alexander Globočnik Edler von Vojka kommt in Przemysl [heute: Przemyśl in Polen] als ehelicher Sohn des späteren Feldmarschalleutnants Gustav Globočnik Edler von Vojka und seiner Gattin Emma Julia, geborene Wüster, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er das k.k. Staatsgymnasium in Krems an der Donau [heute: Bundesrealgymnasium Krems], wo er 1913 maturiert. Im gleichen Jahr inskribiert er Jus an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er am 5. Dezember 1919 zum Doktor der Rechte promoviert wird.
Nach seinem Rechtspraktikum und seiner Rechtsanwaltsprüfung lässt sich Alexander Globočnik Edler von Vojka in Mariazell in der Steiermark als Rechtsanwalt nieder. Er engagiert sich politisch bei der Christlichsozialen Partei (CSP), wird Gemeinderat und ab 1932 Bürgermeister von Mariazell. 1933 tritt er der Vaterländischen Front bei und wird Bezirksleiter der Vaterländischen Front von Mariazell. Darüberhinaus wird er Referent für Disziplinarangelegenheiten der Bundesleitung der Vaterländischen Front und später Bezirksleiter der Österreichischen Frontmiliz von Mariazell. 1934 wird auf sein Betreiben hin Otto von Habsburg-Lothringen die Ehrenbürgerschaft von Mariazell verliehen.
Der österreichische Patriot engagiert sich energisch gegen den Nationalsozialismus. Am 11. März 1938, am Vorabend der Besetzung Österreichs durch die deutsche Wehrmacht, mobilisiert er die Frontmiliz in Mariazell, setzt diese unter Waffen und ist bereit sein Heimatland gegen die deutsche Übermacht zu verteidigen. Nur durch die Rede des Bundeskanzlers Kurt von Schuschnigg, in der dieser der deutschen Übermacht weicht, kommt es zu keinen militärischen Auseinandersetzungen.
Alexander Globočnik Edler von Vojka wird noch am Tag der Besetzung Österreichs, am 12. März 1938 verhaftet und bleibt bis 30. Juni 1938 in Mariazell, Leoben und Bruck an der Mur in Haft. Am 11. Juli 1938 wird er abermals verhaftet und nach Graz gebracht. Dort erlangt er am 27. August 1938 seine Freiheit. Ihm wird bis März 1939 die Anwaltsberechtigung entzogen. Er verläßt Mariazell, zieht nach Wien und arbeitet nach dem März 1939 wieder als Anwalt.
In Wien erlebt Alexander Globočnik Edler von Vojka im April bzw. Mai 1945 die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
1951 erlangt Alexander Globočnik Edler von Vojka internationale Bekanntheit, als der Oberste Gerichtshof (OGH) eine von ihm angestrengte Klage in Zusammenhang mit der Abwicklung der Österreich-Ungarischen Bank [Vorläufer der Österreichischen Nationalbank] in letzter Instanz abweist.
Als Rechtsanwalt geht Alexander Globočnik Edler von Vojka in Pension. Er verstirbt mit 79 Jahren ledig und kinderlos in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof Annabichl in Klagenfurt.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Archiv der Universität Graz
Friedhöfe Klagenfurt
Grazer Volksblatt vom 30.06.1930 und vom 26.04.1938
Kleine Volks-Zeitung vom 23.12.1934
Neuigkeit-Welt-Blatt vom 23.03.1937
