Regierungsrat Bruno Walter Fritz

Personalia

Geboren:

1. April 1904, Horn

Gestorben:

16. März 1992, Wien

Beruf:

Beamter

Verfolgung:

Entlassung 01.04.1938,
Haft 01.04.1938 - 18.05.1938,
KZ Dachau 18.05.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 09.08.1941

KZ-Nummer:

14212, 703

Mitgliedschaften

Reichsbund der Österreicher, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Bruno Walter Fritz kommt in Horn als ehelicher Sohn des Hauptmanns im k.u.k. Infanterieregiment Nr. 4 'Hoch- und Deutschmeister', August Fritz und Adele, geborene Wlna, zur Welt. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts erhalten.

Ab 1921 engagiert er sich im legitimistischen Reichsbund der Österreicher und in der legitimistischen Dachorganisation Eiserner Ring. Zwischen 1923 und 1932 dient er beim österreichischen Bundesheer. 1930 konvertiert er zum evangelischen Glauben A.B., heiratet und gründet eine Familie.

Am 1. Jänner 1933 tritt Bruno Fritz in den Dienst des Post- und Telegraphendienstes, Telegraphendirektion Wien und engagiert sich in der Vaterländischen Front und der Christlichen Gewerkschaft. Gemeinsam mit dem Obmann des Personalausschusses der Telegraphendirektion Wien, Anton Hyross, macht er ab 1935 illegale Mitglieder der NSDAP innerhalb des Post- und Telegraphendienstes ausfindig und sorgt für ihre Entlassung und Verhaftung.

Am 12. März 1938 muss Bruno Fritz erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Bereits am 1. April 1938 wird er von der Gestapo verhaftet und aus dem Dienst entlassen. Am 18. Mai 1938 wird er mit dem zweiten Transport aus dem besetzten Österreich in das KZ Dachau deportiert. Nachdem nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen das KZ Dachau für die SS geräumt wird, wird er am 27. September 1939 in das KZ Flossenbürg überstellt und von dort am 2. März 1940 in das KZ Dachau rücküberführt. Bruno Fritz wird schließlich am 9. August 1941 aus dem Konzentrationslager entlassen.

In Wien erlebt Bruno Fritz die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Er wird rehabilitiert und tritt wieder seinen Dienst in der Post- und Telegraphenverwaltung an. Zusätzlich engagiert er sich in der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich.

1955 tritt Bruno Fritz wieder in die katholische Kirche ein und heiratet Anna Melanie Weidinger. Als Beamter geht er in den Ruhestand und verstirbt mit 87 Jahren in Wien. Seine letzte Ruhestätte findet Bruno Fritz am Friedhof in Wien-Ottakring.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Archiv KZ-Gedenkstätte Dachau

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Bruno Fritz

Beamter
* 1. April 1904
Horn
† 16. März 1992
Wien
Entlassung, Haft, KZ Dachau, KZ Flossenbürg