Franz Ferdinand Olah
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 30.03.1944,
KZ Buchenwald und KZ Dora-Mittelbau 30.03.1944 - 21.04.1945
KZ-Nummer:
Ehrungen:
Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Olah wird in Wien als Sohn eines Handwerkers und k.u.k. Unteroffiziers geboren. Die Volksschule besucht er in Wien, zieht aber 1919 nach Budapest, wo er einige Klassen eines Gymnasiums besucht, dieses aber abbricht und 1924, mit seiner Mutter zurück nach Wien gezogen, eine Lehre als Klaviermacher beginnt. Im gleichen Jahr tritt er der Jugendabteilung der Freien Gewerkschaft bei und wird ein Jahr später dort Funktionär.
1926 tritt der schließlich der Sozialistischen Arbeiterjugend bei und ist ab 1929 Vertrauensmann der Sozialdemokratischen Partei in Wien-Hernals. Während der Weltwirtschaftskrise ist er arbeitslos und widmet sich der Sozialarbeit. Er ist Heimleiter der Aktionen Jugend in Not und Jugend am Werk.
Wegen Verbreitung sozialistischer Schriften verbüßt er 1933, 1935 und 1937 politische Freiheitsstrafen. Er ist in diesen Jahren als Mitglied der Widerstandsgruppe Revolutionäre Sozialisten Österreichs (RSÖ) tätig und arbeitet im Untergrund für die Freien Gewerkschaften. Der überzeugte Gegner des Nationalsozialismus verhandelt 1938 bis zuletzt für einen Schulterschluss um gemeinsam mit der Regierung von Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg Österreichs Selbständigkeit zu bewahren.
Franz Olah muss jedoch den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs am 12. März 1938 erleben, als die deutsche Wehrmacht einmarschiert. Noch in der gleichen Nacht wird er von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten ‘Prominententransport’ in das KZ Dachau deportiert.
Nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen benötigt die SS das KZ Dachau, weshalb dieses geräumt werden muss. Daher wird Franz Olah am 27. September 1939 in das KZ Flossenbürg überstellt und von dort am 2. März 1940 in das KZ Dachau rücküberstellt. Am 30. März 1944 wird er in das KZ Buchenwald und das KZ Dora-Mittelbau weitergeführt. Dort gelingt ihm am 21. April 1945 die Flucht.
Am 1. Juli 1945, nach der Befreiung Österreichs, kehrt er nach Wien zurück und engagiert sich sofort in der neugegründeten Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter. Ab 6. Juli 1945 ist er Zentralsekretär der Gewerkschaft Bau-Holz. Von 1945 bis 1948 und von 1969 bis 1970 ist er Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat. 1949–1957 ist er Vorsitzender der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter. Ebenso ist er ab 1947 Obmann der SPÖ Wien-Hernals, Nationalrat und 2. Präsident des Nationalrats.
Im Oktober und November 1950 ist Franz Olah führend an der Niederschlagung des Putschversuchs der Kommunisten in Österreich beteiligt.
1959 wird Franz Olah Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und 1963 Innenminister der Republik Österreich.
1964 wird bekannt, dass Franz Olah Gewerkschaftsgelder veruntreut hat, um damit die Kronenzeitung um Franz Dichand zu finanzieren. Daraufhin tritt er als Innenminister zurück und wird aus SPÖ und ÖGB ausgeschlossen.
Nach dem Ausschluss aus der SPÖ gründet Franz Olah 1965 die Demokratische Fortschrittliche Partei (DFP). Die DFP erhält bei der Nationalratswahl 1966 etwas mehr als 3 Prozent der Stimmen und zieht daher nicht in den Nationalrat ein.
Nach einer Verurteilung wegen Untreue, zieht sich Franz Olah aus der Öffentlichkeit zurück. Später versöhnt er sich wieder mit der SPÖ. Er verstirbt mit 99. Jahren in Baden bei Wien und findet dort seine letzte Ruhestätte.
Orte
Wohnort:
Verfolgung:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Franz_Olah
Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB)