Walther Kamschal
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 12.03.1938 - 02.11.1938
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Walther Kamschal besucht die Realschule in seiner Heimatstadt Graz und wird 1925 bei der Mittelschulverbindung Guelfia [heute K. Ö. St. V. Markomannia-Eppenstein-Graz] aufgenommen. Nach der Matura 1928 studiert er Philosophie und wird 1929 Mitglied der Studentenverbindung Carolina. Während des Studiums wird er 1929 von einem Angehörigen der Burschenschaft Cheruskia nach einem Stiftungsfest zusammengeschlagen und Blut überströmt ins Spital gebracht.
Da er aus finanziellen Gründen sein Studium nicht beenden kann, nimmt er zum Lebensunterhalt verschiedene Tätigkeiten an.
Am 1.5.1934 erhält er eine Stelle bei der Fa. Böhler AG in Kapfenberg. Er kommt zufällig vorbei und wird Zeuge, als am 23.6.1934 Kaplan Franz Eibel durch einen Bombenanschlag tödlich verletzt wird. Eibel sinkt in Walther Kamschal Arme, wird ärztlich versorgt, erliegt aber seinen schweren Verletzungen. Walther Kamschal engagiert sich auch bei der VF.
Nach dem Anschluss wird Walther Kamschal am 12.3.1938 wegen seiner politischen Einstellung verhaftet und noch am gleichen Tag unter dem Johlen der Bevölkerung auf dem Kapfenberger Hauptplatz zusammengeschlagen. Er wird nach Graz ins Polizeigefängnis überführt, von wo er am 2.11.1938 entlassen wird. Danach arbeitet er bei der Lapp-Finze AG in Kaisdorf um eine Stelle als Buchhalter. 1942 wird er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und an der Ostfront eingesetzt. Wegen schwerer Verwundung kann er vorzeitig nach Hause zurückkehren.
Nach dem Krieg wird er öffentlicher Verwalter der Lapp-Finze AG und kann das Werk vor der Demontage durch die Russen retten. Er wird Generaldirektor des Werkes.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 154/155.