Dr. Ludwig Draxler

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Ludwig Draxler (ÖNB)

Personalia

Geboren:

18. Mai 1886, Wien

Gestorben:

28. November 1972, Wien

Beruf:

Rechtsanwalt und Politiker

Verfolgung:

Haft 14.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 10.08.1939

KZ-Nummer:

13846

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Ludwig Draxler wird als Sohn eines hohen Beamten in Wien geboren und besucht ein humanistisches Gymnasium in Wien-Landstraße. Im Ersten Weltkrieg erreicht er den Rang eines Oberleutnants im Fliegerregiment Nr. 1. Draxler studiert danach an den Universitäten Innsbruck und Wien Rechtswissenschaft. 1919 tritt er der Studentenverbindung Corps Rhaetia bei. Gemeinsam mit dem späteren Heimwehrführer Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg gehört er dem Freikorps Oberland an und beteiligt sich an den Kämpfen im oberschlesischen Abstimmungsgebiet. Er heiratet und hat in der Folge vier Kinder.

Nach seiner Promotion 1922 arbeitet Ludwig Draxler zunächst als Rechtsanwalt und Strafverteidiger. Er wird Vizepräsident des Niederösterreichischen Gewerbevereins und Verwaltungsratsmitglied einiger Unternehmen, wie der Hirtenberger Patronen- und Metallwarenfabriks AG, der Österreichischen Creditanstalt oder der Radio Verkehrs AG. 1928 tritt er der Heimwehr bei und wird Rechtsanwalt und Konsulent der Heimwehr-Bundesführung. 1930 richtet er eine selbständige Kanzlei ein. 1934 avanciert er zum Vizepräsident des Österreichischen Credit-Instituts für öffentliche Unternehmungen und Arbeiten, an deren Reorganisation er beteiligt ist.

1934 steigt Ludwig Draxler zum Mitglied des Staatsrates und des Bundestages auf, wo er Obmann des Finanz- und Budgetausschuss wird.

Am 17. Oktober 1935 wird er Finanzminister (während dieser Zeit wurde er in Staatsrat und Bundestag von einem Ersatzmitglied vertreten). Als der Einfluss der Heimwehr in der Regierung von Kurt von Schuschnigg zurückgedrängt wird, bedeutet dies mit 3. November 1936 auch für Draxler das Ende als Finanzminister. Mitglied des Staatsrates und des Bundestages bleibt er jedoch bis zum Untergang Österreichs im März 1938.

Am 12. März 1938 erlebt er in Wien den Einmarsch der deutschen Wehrmacht und den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs. Am 14. März 1938 wird Ludwig Draxer von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten Prominententransport in das KZ Dachau deportiert. Am 10. August 1939 wird er freigelassen und kommt wieder nach Wien. Danach arbeitet er als Anwalt und Syndicus der Dresdner Bank.

Dort erlebt Ludwig Draxler die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Nach dem Krieg ist er weiterhin als Rechtsanwalt tätig. Er vertritt unter anderem die Familie Habsburg-Lothringen, an deren Spitze Otto von Habsburg-Lothringen steht. Daneben ist er Verwalter der Starhemberg’schen Güter und Anwalt westdeutscher Konzerne und des Fiat-Konzerns. In den 1950er-Jahren wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Hirtenberger AG und saß im Aufsichtsrat zahlreicher weiterer Unternehmen. Er tritt der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.

Als Rechtsanwalt geht er in den Ruhestand und verstirbt mit 86 Jahren in Wien. Er ist auf dem Grinzinger Friedhof begraben.

Orte

Wohnort:

Parkring 6 (Wien)

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Draxler

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB)

ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich (KPV)

Ludwig Draxler

Rechtsanwalt und Politiker
* 18. Mai 1886
Wien
† 28. Nov. 1972
Wien
Haft, KZ Dachau