Maria Theresia Bairhuber (geb. Pigal)

Personalia

Geboren:

7. September 1909, Amstetten

Gestorben:

19. April 2003, Wien

Beruf:

Angestellte

Verfolgung:

Entlassung 30.06.1938

Mitgliedschaften

ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Maria Theresia Pigal wird in Amstetten als eheliche Tochter des Malergehilfen Adalbert und Theresia, geb. Puva, geboren. Nach der Schulbildung fängt sie mit 17 Jahren, im Jahre 1926, in der Sparkassa Amstetten an zu arbeiten.

Nachdem ihre beiden Geschwister in den 1930ern arbeitslos sind, muss sie mit ihrem Gehalt sich und ihre Geschwister erhalten. Die überzeugte Österreicherin Maria Pigal steht dem Nationalsozialismus offen kritisch gegenüber.

Nach der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland im März 1938 wird der Leiter der Sparkassa und Bürgermeister von Amstetten Hans Höller, der auch Mitglied der Mittelschulverbindung Ostarrichia Amstetten ist, sofort seiner Funktionen enthoben. An seiner statt wird der Nationalsozialist und Kaffeehausbesitzer Josef Hörmann als Sparkassenleiter eingesetzt.

Ich kann mich deutlich erinnern, dass sich Hörmann im bezeichneten Institut wiederholt damit gebrüstet hat, dass er Nazi aus Österreich, die sich strafbar gemacht hatten, zur Flucht nach Deutschland und zum Eintritt in die österreichische Legion verholfen habe. So erzählte auch einmal Hörmann, daß er einen gewissen Franz Lechner aus Amstetten, der wegen eines Sprengstoffattentates von den österreichischen Behörden verfolgt wurde, zur Flucht nach Deutschland verholfen habe, indem er Lechner die zur Flucht notwendigen Geldmittel zur Verfügung gestellt habe.

Maria Bairhuber, geb. Pigal im Jahre 1946

Maria Pigal selbst wird am 3. Mai 1938 als Bankangestellt beurlaubt und am 30. Juni gekündigt. Finanziell ist diese Belastung enorm, zumal nunmehr sie und ihre beiden Geschwister ohne Einkommen ihr dasein fristen müssen. Obwohl sie nach einer neuen Arbeitsstelle sucht, findet sie keine in Amstetten.

Daher ist sie, wie sie selbst sagt ‘gezwungen zu heiraten’ um überleben zu können. Am 30. Oktober 1938 heiratet sie daher den Mechaniker Hubert Bairhuber, mit dem sie eine Tochter hat.

In Amstetten erlebt sie auch die Befreiung Österreichs von der deutschen Besetzung. Nach dem Krieg engagiert sie sich in der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. Ihr Mann Hubert verstirbt bereits 1953.

Im hohen Alter übersiedelt Maria Bairhuber nach Wien, wo sie mit 93 Jahren verstirbt. Sie findet ihre letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Inzersdorf.

Orte

Wohnort:

Ardaggerstraße 10 (Amstetten)

Quellen

Landesarchiv NÖ

Matricula Online

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Maria Bairhuber

Angestellte
* 7. Sep. 1909
Amstetten
† 19. Apr. 2003
Wien
Entlassung