Ite Beile (Jetty) Sontag (geb. Genauer)

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
KZ Auschwitz 04.04.1944 - 07.04.1944,
Ermordet am 07.04.1944
Lebenslauf
Ite Beile Genauer, genannt 'Jetty' kommt in Chołojów in Ruthenien [heute: Ukraine] als eheliche Tochter des Tagelöhners Salomon Fränkel und Feidl, geborene Genauer, zur Welt. Die jüdische Familie hat drei Kinder. Nach der Schulbildung erlernt sie das Schneiderhandwerk. 1911 kommt ihre uneheliche Tochter Claire bzw. Chaja (eigentlich Clara) Sontag und 1912 der Sohn Nathan (der 1914 verstirbt) und 1914 der Sohn Heinrich zur Welt. Der Vater ist ihr Lebensgefährte Maurycy Sontag.
Ite Beile Genauer, Maurycy Sontag und die Kinder flüchten 1914 nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und dem Herannahen der Russischen Armee über Budapest nach Wien, im stinkenden Viehwaggon. Dort wohnt die Familie anfangs in Elendsquartieren im 2. Wiener Gemeindebezirk, oft ungeheizt. Am 27. April 1916 heiratet Ite Beile 'Jetty' Genauer Maurycy Sontag. Während des I. Weltkrieges richtet sie in Wien eine Suppenküche und später eine Schneiderwerkstatt ein.
Die Familie bezieht eine Wohnung in der Liechtensteinstraße 56, im 9. Wiener Gemeindebezirk. 1930 geht die Ehe zwischen Maurycy Sontag und Ite Beile 'Jetty' Sontag in Brüche. Ihre Ehemann zieht aus, sie bleibt mit den Kindern in der Wohnung.
Am 12. März 1938 muss Ite Beile 'Jetty' Sontag erleben, wie mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht, das freie und unabhängige Österreich untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen sie als 'Volljüdin’ gilt.
Der Vater ihres Schwiegersohnes Adalbert Felseneburg, wird mit dem sogenannten 'Prominententransport' am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Im gleichen Jahr entschließen sich ihre Tochter Claire und ihr Schwiegersohn Walter Felsenburg zur Flucht über Zürich nach London. Obwohl sie Ite Beile 'Jetty' Sontag mitnehmen wollen, entscheidet sich diese in Wien zu bleiben. Sie wird am 4. April 1944 in das KZ Auschwitz deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft am 7. April 1944 ermordet.
Orte
Wohnort:
Sterbeort:
Ehrung:
Quellen
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Claire_Felsenburg
biographia unter biografia.sabiado.at/felsenburg-claire/
Steine der Erinnerung unter www.steinedererinnerung.net
www.geni.com
