Dr. Albert Schmidinger
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 21.03.1944 - 30.04.1945
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Albert Schmidinger wird im Ersten Weltkrieg als Oberleutnant ausgezeichnet. Nach dem Krieg ist er als Pflanzenbauinspektor im Amt des Vorarlberger Landesrates tätig. 1934 wird er Mitglied der Heimwehr und dann der VF. 1938 ist er als leitender Beamter der Vorarlberger Bauernkammer tätig, 1938–1939 bei der Kreisbauernschaft Vorarlberg, 1939–1943 bei der Landesbauernschaft Alpenland in Salzburg 1943–1944 bei der Landesbauernschaft Tirol-Vorarlberg in Innsbruck.
Er gehört zum „Abhörkreis“ um Karl Biack und Franz Seywald, der zwischen 1941 und 1944 ausländische Sendungen u. a. von BBC und Beromünster (Schweiz) abgehört hat, was streng verboten gewesen ist. Am 21. März 1944 werden auf Grund von Denunzierung zwölf Personen dieses Kreises, darunter auch Albert Schmidinger als Vertreter eines „habsburgischen Separatismus“ und seine Frau Rosa, von der Gestapo verhaftet und in der Haftanstalt Salzburg in Untersuchungshaft genommen. Sie werden wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt.
Am 21. und 22. Juli 1944 tagt der 1. Senat des Volksgerichtshofs unter dem Vorsitz von Präsident Roland Freisler im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Salzburg. Albert Schmidinger wird zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt wegen Abhörens und speziell Verbreitens von Nachrichten verbotener „Feindsender“ gemäß §§ 1, 2 der Rundfunkverordnung vom 1. September 1939 – im gleichen Verfahren werden Dr. Karl Biack und Dr. Franz Seywald zum Tode verurteilt. Auf dem Marsch vom Zuchthaus Straubing ins KZ Dachau wird Albert Schmidinger von den Amerikanern am 30.4.1945 befreit.
1945–1947 übernimmt er eine Tätigkeit im Landesernährungsamt und wird 1947–1951 Kammeramtsdirektor der Vorarlberger Landwirtschaftskammer.
Orte
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 302/303.