Obstlt. Sebastian Anton Carl Blumauer

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Sebastian Blumauer
Bild: WStLA

Personalia

Geboren:

11. Juli 1878, Wien

Gestorben:

27. März 1962, Wien

Beruf:

Soldat

Verfolgung:

Entlassung 19.03.1938,
Haft 19.03.1938 – 15.07.1938,
KZ Dachau 15.07.1938 – 20.09.1938,
Haft 12.02.1939 – 15.05.1939,
Haft 11.09.1939 – 13.06.1940

Ehrungen:

Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern

Militärverdienstmedaille mit Kriegsdekoration und Schwertern

Silberne Militärverdienstmedaille mit Kriegsdekoration und Schwertern

Mitgliedschaften

Reichsbund der Österreicher, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Lebenslauf

Sebastian Anton Carl Blumauer kommt in Wien als ehelicher Sohn des Fleischhauers Karl Blumauer und Eleonora, geborene Schwertfeger, zur Welt. Nach der Volksschule besucht er sechs Klassen des Amerlinggymnasiums und wechselt danach auf die Landeskadettenschule, die er 1899 absolviert. Danach tritt er in den Militärdienst zur Kavallerie ein und besucht zwischen 1904 und 1906 die Wiener Kriegsschule. Als junger Kavallerie-Offizier ist er in Stockerau, Wien-Josefsstadt, Olmütz, Krakau und Wels stationiert.

Im I. Weltkrieg dient Sebastian Blumauer an unterschiedlichen Fronten, wird 1919 als Major in das neue österreichische Bundesheer übernommen und steigt bis zum Oberstleutnant auf. Der überzeugte Österreicher und Legitimist tritt bereits 1919 dem Reichsbund der Österreicher bei, wo er bis zum Hauptsekretär im Präsidium avanciert. Als gläubiger Katholik und überzeugter Österreicher lehnt er den Nationalsozialismus entschieden ab und betätigt sich als ‚Redner und Propagandist‘ gegen das nationalsozialistische Deutschland.

Am 12. März 1938 muss er den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs erleben, als die deutsche Wehrmacht einmarschiert. Am 19. März 1938 wird Sebastian Blumauer von der Gestapo verhaftet und als Soldat durch Zwangspensionierung entlassen. Am 15. Juni 1938 wird er in das KZ Dachau deportiert und am 20. September 1938 entlassen.

Nach seiner Entlassung hält er weiterhin Kontakt zu anti-nationalsozialistischen Kreisen, weshalb er am 12. Februar 1939 abermals verhaftet wird.

War immer monarchistisch eingestellt und betätigt sich auch derzeit noch im monarchistischen Sinne. Gegenwärtig soll er inhaftiert sein.

Er bezieht die Pension eines Majors.

Kein Mitglied der NSV. Spendete für WHW einmalig 50 Pf.

Bietet absolut keine Gewähr eines Einsatzes für die Partei. Untragbar.

Gauleitung Wien – Personalamt über Sebastian Blumauer vom 15. Februar 1940

Am 25. Juli 1939 wird Sebastian Blumauer enthaftet aber wegen des Vergehens nach dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien angeklagt und am 11. September 1939 zu einer Haft von 10 Monaten verurteilt. Er wird am 13. Juni 1940 aus der Haft entlassen.

Im Ruhestand erlebt Sebastian Blumauer die Befreiung Österreichs im Mai 1945. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Sebastian Blumauer verstirbt ledig und kinderlos mit 83 Jahren in Wien und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Baumgarten.

Orte

Wohnort:

Rennweg 4 (Wien)

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Matricula Online

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Sebastian Blumauer

Soldat
* 11. Juli 1878
Wien
† 27. März 1962
Wien
Haft, KZ Dachau