Karl Fritz

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Entlassung 01.05.1938,
Haft 28.07.1939 - 28.05.1940
Ehrungen:
Bronzene Tapferkeitsmedaille
Eisernes Verdienstkreuz mit Krone
Silbernes Verdienstkreuz mit Krone
Karl-Truppenkreuz
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Karl Fritz kommt in Wien als ehelicher Sohn des Sicherheitswachebeamten Franz Fritz und Elisabeth, geborene Heißenberger, zur Welt. Nach fünf Klassen Volksschule besucht er drei Klassen der Bürgerschule um im Anschluss die Handesfachschule und einen Spezialkurs für Elektrotechnik zu absolvieren. Mit 14 Jahren tritt er in den Dienst der Gemeinde Wien bei der städtischen Straßenbahn und wird mit 18 Jahren als Beamter übernommen.
Vom Oktober 1913 bis Dezember 1918 dient Karl Fritz beim k.u.k. Militär und nimmt am I. Weltkrieg teil. Heimgekehrt tritt er wieder in den Dienst der städtischen Straßenbahn.
1923 heiratet Karl Fritz die Schneiderin Hedwig Weiß. Ihre Eltern waren vom Judentum zum katholischen Glauben konvertiert, Hedwig Weiß wird katholisch erzogen. In der Folge hat Karl Fritz mit Hedwig zwei Söhne.
Der überzeugte Österreicher tritt im der Vaterländischen Front bei und wird Dienststellenleiter. 1934 tritt er darüberhinaus dem Wiener Heimatschutz bei.
Am 12. März 1938 muss Karl Fritz erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Mit der Besetzung Österreichs wird die deutsche Gesetzgebung übernommen und damit auch die ‘Nürnberger Rassengesetze’, nach denen Hedwig Fritz als 'Volljüdin’ gilt. Am 1. Mai 1938 wird Karl Fritz durch Zwangspensionierung entlassen.
Um ihre Familie zu schützen, nimmt sich Hedwig Fritz am 18. September 1938 das Leben, indem sie sich in der Donau ertränkt. Ihr lebloser Körper wird am 23. September 1938 bei Kisbajcs in Ungarn aus der Donau geborgen.
Der nunmehr alleinerziehende Vater ist im Sommer 1939 mit seinen Söhnen auf Sommerfrische in Asperhofen in Niederösterreich. Am 13. Juli 1939 politisiert er mit dem Elektromechaniker Maximilian Scharf. Im Rahmen des Gesprächs kommen sie auf den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in der 'Rest-Tschechei' am 15. März 1939 zu sprechen. Dabei meint Karl Fritz, dass deutsche Kampfpiloten nach Frankreich desertiert seien. Zusätzlich spricht er von weiteren Problemen im Rahmen des Angriffs.
Bei der Besetzung des Protektorates wurde Militär und SS an der polnischen Grenze geblendet und vereinzelt mit Säure angeschüttet. In vielen Städten herrschte Standrecht, deutsche Flugzeuge sind nach Frankreich desertiert.
Maximilian Scharf denunziert Karl Fritz bei der Gestapo und Karl Fritz wird am 28. Juli 1939 verhaftet. Der Kontakt zu seinen beiden Söhnen, zu diesem Zeitpunkt 10 und 14 Jahre alt, wird ihm untersagt. Sie müssen alleine zu Hause leben.
Am 8. Dezember 1939 wird Karl Fritz vom Sondergericht in Wien wegen Heimtücke zu 10 Monaten Haft verurteilt. Er kommt am 28. Mai 1940 frei und wird zur Wehrmacht eingezogen. 1944 heiratet er Maria Anna Puwein.
Im April bzw. Mai 1945 erlebt Karl Fritz die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Nach seiner Rehabilitierung tritt er wieder seinen Dienst bei der städtischen Straßenbahn in Wien an.
Karl Fritz verstirbt mit 58 Jahren und findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Ottakring.
Orte
Wohnort:
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche
