Dr. Anton Pinsker SJ
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 27.08.1940 - 22.03.1943
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Anton Pinsker wird als Zweitältestes von neun Kindern in Wien geboren. Nach der Volksschule besucht er das staatliche Gymnasium in Klosterneuburg, wo er 1924 mit Auszeichnung maturiert. Am 7. September 1924 tritt er in den Orden der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) in St. Andrä im Lavanttal ein.
Neben dem Studium der Philosophie (1926-29) im Berchmanskolleg Pullach bei München studiert er auch Physik und Mathematik und kommt hernach als Lehrer und Erzieher am Kollegium Aloisianum am Freinberg in Linz zum Einsatz und unterrichtet Latein, Griechisch und Philosophie. Von 1932-36 studiert er Theologie in Innsbruck und zugleich weiter Mathematik und Physik. Am 26. Juli 1935 wird Anton Pinsker zum Priester geweiht. Danach wird er in die Jugendseelsorge der vor kurz zuvor errichteten Residenz St. Elisabeth in Salzburg geschickt.
Dort erlebt er auch den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1938.
Anton Pinsker kommt auch als Hauptschulkatechet zum Einsatz, wo ihm schon bald die nazistische Infiltration rauen Gegenwind beschert. Dennoch blühen die Jugendgruppen rasch auf und Anfang 1939 wird St. Elisabeth eine eigene Pfarre. Am 27. August 1940 Anton Pinsker von der Gestapo verhaftet. Ein Mitglied seiner Jugendgruppe ist beim Verteilen von Flugblättern gegen das nationalsozialistische Regime erwischt worden. Anton Pinsker wird er des Hochverrats, später der Mitwisserschaft und der Unterlassung der Anzeige beschuldigt. Er wird zu drei Jahren verschärfter Einzelhaft und anschließendem Gauverbot verurteilt. Am 22. März 1943 wird er aus der Haft entlassen und des Gaues Salzburg verwiesen.
Anton Pinsker zieht nach in die Canisius Pfarre und erlebt dort die Befreiung Österreichs.
1946 kehrt er als Dekanatsjugendseelsorger nach Salzburg zurück und wird in St. Elisabeth 1947 Superior und Pfarrer. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Nachdem er sich mehr auf die Grundaufgaben der Jesuiten kümmern soll, wird Anton Pinsker 1950 Rektor am Kollegium Aloisianum am Freinberg in Linz. 1955 wird er zum Provinzial der Jesuiten bestellt. 1962 promoviert er zum Dr. phil und wird 1973 Präsident des OÖ Schachverbands. Im gleichen Jahr übersiedelt er endgültig nach Wien um sich dem 1975 übersiedelte er ganz nach Wien, um sich dem weiteren Ausbau des Provinzarchivs zu widmen.
Sein starker Tabakkonsum fordert im höheren Alter seinen Tribut. Anton Pinsker verstirbt schließlich 82-jährig an COPD in Wien. Er wird in der Wiener Jesuitenkirchen beigesetzt.
Orte
Wirkungsstätte:
Standort:
Quellen
Archiv P. Michael Zacherl, SJ
Archiv ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich
