Dr. Anton Nöbauer

Personalia

Geboren:

28. August 1921, Aschbach

Gestorben:

2. August 1994, Neunkirchen

Beruf:

Arzt

Verfolgung:

Geheimer Verbindungsbeitritt am 06.04.1940,
Widerstandskämpfer (unentdeckt)

Mitgliedschaften

K.Ö.St.V. Kürnberg Wien

Lebenslauf

Anton Nöbauer studiert nach der Matura Medizin in Wien. Er gehört neben Ernst Aigner und Lambert Weissl zu den drei Neumitgliedern, die am 6.4.1940 anlässlich einer „illegalen“ Kneipe im Geheimen der Studentenverbindung Kürnberg aufgenommen worden sind.

1942 wird er zur „Sanitäts-Ersatz- und Ausbildungsabteilung 17“ in der Wiener Radetzky-Kaserne eingezogen. Hier schließt er sich der Widerstandsgruppe um den Oberstabsarzt Dr. Franz Ritschl an. Die hier Dienst tuenden Ärzte und Sanitäter versuchen, mit erfundenen oder zumindest übertriebenen Befunden Widerständler durch Einweisung in Lazarette den Fronteinsatz zu ersparen. Anton Nöbauer selbst wird gegen Ende 1944 wegen „Folgezustand nach abgegangenem Hamleiterstein, Gastritis, Cholecystopathie und Leberschwellung“ – so die Wehrmachtsakten – für zwei Monate in ein Lazarett eingewiesen, was ihn vor weiteren Fronteinsatz bewahrt. Seine Widerstandsaktivitäten bleiben unentdeckt.

Nach dem Krieg promoviert er 1950 zum Dr. med. und arbeitet ab 1953 als praktischer Arzt in Neukirchen. Kurz vor seinem Tod schreibt er seinen Bundesbrüdern rückblickend:

„Ich war immer gern Kürnberger, gehöre ich doch seit 6. April 1940 demselben an, einer Zeit, in der alle Verbindungen strengstens verboten waren und bei Ruchbarwerden mir bzw. uns das KZ gedroht hätte. ich war auch Mitglied der CV-Widerstandsgruppe, geleitet von Oberstabsarzt Dr. Ritschl, Nc, und Oberarzt Dr. Brunner-Ehrl, Ne, Radetzky-Kaserne Wien.

In den Kürnberg wurde ich von meinem Leibburschen, Dr. Franz Maser aus Ried und dem Chorherrn Laurin Waisel [Anm.: richtig Lambert Weissl v/o Laurin] aus Reichersberg, beide Kürnberger, im Beisein von cand. med. Böhm Karl, Babenberg Wien, und Dr. Fischer, Austria Wien, aufgenommen. Jegliche Diktaturform war uns allen ein Gräuel.“

Orte

Wohnort:

Haseldorfergasse 11 (Klosterneuburg)

Quellen

Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 233.

Anton Nöbauer

Arzt
* 28. Aug. 1921
Aschbach
† 2. Aug. 1994
Neunkirchen
Widerstandskämpfer (unentdeckt)