Friedrich Theiss

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Friedrich Theiss (DÖW)

Personalia

Geboren:

7. Dezember 1919, Wien

Gestorben:

7. Juli 1945, Wien

Beruf:

Student

Verfolgung:

Haft 07.02.1940 - 29.10.1940,
Haft 27.11.1941 - 24.01.1942

Mitgliedschaften

Marianische Kongregation, Katholische Jugend

Lebenslauf

Friedrich Theiss kommt in Wien als ehelicher Sohn des Postbeamten Friedrich Theiss und Helena, geborene Sündermann, zur Welt. Die gläubige katholische Familie schickt ihren Sohn auf die Volksschule der Schulbrüder in der Langgasse im 23. Wiener Gemeindebezirk und im Anschluss auf des Seipel-Gymnasium [das heutige BRG Rosasgasse] im 12. Wiener Gemeindebezirk. Bereits als Schüler tritt er der Marianischen Kongregation und später der Katholischen Jugend bei, deren Jugendleiter am Seipel-Gymnasium er in der Folge wird.

Kurz nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich am 12. März 1938 maturiert er und inskribiert Jus an der Universität Wien. Friedrich Theiss ist strikter Gegner des Nationalsozialismus und kann sich nicht mit dem Untergang Österreichs abfinden. Er gründet bald nach dem Einmarsch die Österreichische Front [auch genannt Gruppe Theiss oder Österreichische Bewegung], eine Gruppe, die die Loslösung des besetzten Österreichs vom Deutschen Reich anstrebt. Diese Organisation wirbt Mitglieder und gründet sogar eine eigene Frauengruppe, die von Josefa Breuer geführt wird. Es werden monatlich Mitgliedsbeiträge eingehoben, Ausflüge und Schulungen organisiert und pro-österreichische Schriften hergestellt.

Als der Flakkanonier Leopold Buliczek, der ebenfalls Mitglied der Österreichischen Front ist, beim Versuch sich nach Ungarn abzusetzen, erwischt wird, gibt er nach den Verhören der Gestapo die Existenz der Gruppe Österreichischen Front um Friedrich Theiss preis.

Am 7. Februar 1940 wird Friedrich Theiss, gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Österreichischen Front nach einer Hausdurchsuchung durch die Gestapo verhaftet. Er wird in die Haftanstalt in der Rossauerlände (auch Elisabethpromenade genannt) eingeliefert. Am 17. August 1940 wird er aus der Untersuchungshaft entlassen, da er an Lungentuberkulose (Tbc) leidet.

Nach dem sich sein Gesundheitszustand verbessert, wird Friedrich Theiss zur Wehrmacht eingezogen, an die russische Front geschickt und im anschluss nach Brünn versetzt. Am 27. November 1941 wird er in Brünn abermals verhaftet, da ihm am 17. Dezember 1941 gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Österreichischen Front der Prozess vor dem Sondergericht gemacht wird. Er wird wegen Vergehens nach dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien angeklagt und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Schon am 24. Jänner 1942 kommt er aus der Haft frei, da er abermals zum Infanterieregiment 134 nach Brünn eingezogen wird.

Nachdem seine Lungentuberkulose wieder akut wird, rüstet Friedrich Theiss am 15. Dezember 1943 ab. Seine Gesundheit ist schwer angegriffen und verschlechtert sich sukzessive. Aus diesem Grund ist er haftunfähig.

Friedrich Theiss erlebt schwer krank die Befreiung Österreichs im Mai 1945, verstirbt aber unmittelbar danach, am 7. Juli 1945 an Lungentuberkulose im Wiener Wilhelminenspital. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien Meidling.

Orte

Wohnort:

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

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Friedrich Theiss

Student
* 7. Dez. 1919
Wien
† 7. Juli 1945
Wien
Haft