Hofrat Alfred Claisen

Personalia

Geboren:

16. September 1892, Tyrnau

Gestorben:

2. August 1976, Wien

Beruf:

Finanzbeamter

Verfolgung:

Haft 13.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 23.09.1938,
Entlassung 1938

KZ-Nummer:

13858

Ehrungen:

Ehrenzeichen II. Klasse des Roten Kreuzes mit Kriegsdekoration und Schwertern

Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich

Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Mitgliedschaften

Österreichische Volkspartei, ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich, 

Lebenslauf

Alfred Claisen kommt in Tyrnau in Ungarn [heute: Trnava in der Slowakei] als ehelicher Sohn des k.u.k. Oberleutnants Franz Claisen und Adelheid, geborene Kirchmayer, zur Welt. Nachdem der Vater Berufssoldat ist, ist er in Tyrnau stationiert. Nach der Volksschule besucht Alfred Claisen die Unterrealschule in Fischau und danach die Kadettenschule in Wien, die er 1913 abschließt.

Im gleichen Jahr tritt Alfred Claisen in den Dienst der k.u.k. Armee und arbeitet im Militärkommando Wien als Rechnungsoffizial in der Buchhaltung. 1914 wird er zum Leutnant befördert.

Im November 1918 erlebt Alfred Claisen die Niederlage Österreich-Ungarns, die Zerschlagung der Doppelmonarchie und die Vertreibung der Habsburger. 1919 wechselt er in das Bundesministerium für Finanzen. Noch im gleichen Jahr heiratet er Virginie Petronella Howorka und wird Vater einer Tochter. Sein Sohn erblick 1923 das Licht der Welt. Er tritt der Gewerkschaft öffentlich Bediensteter bei.

Ab 1933 engagiert sich der gläubige Katholik und patriotische Österreicher in der Vaterländischen Front in seinem Heimatbezirk in Wien-Hietzing. Nachdem sein Bezirksleiter Richard Alexander 1937 zum Leiter der Sturmkorps der Vaterländsichen Front ernannt wird, folgt Alfred Claisen diesem in der Funktion des Bezirksleiters der Vaterländischen Front von Wien-Hietzing nach. In dieser Funktion setzt er sich vehement für die Unabhängigkeit Österreichs und gegen den Nationalsozialismus ein.

Am 12. März 1938 muss Alfred Claisen erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Bereits einen Tag nach der Besetzung Österreichs, wird er am 13. März 1938 von der Gestapo verhaftet und am 2. April 1938 mit dem sogenannten 'Prominententransport' in das KZ Dachau deportiert. Von dort wird er am 23. September 1938 nach Wien enthaftet. Parallel dazu wird er aus dem öffentlichen Dienst entlassen.

Den II. Weltkrieg hält sich Alfred Claisen mit Berufen in der Privatwirtschaft über Wasser. Im April bzw. Mai 1945 erlebt er die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik. Von sich aus meldet sich Alfred Claisen wieder zum Dienst. Er wird stellvertretender Vorstand der Buchhaltung im Staatsamt für Finanzen und ab 1949 Vorstand. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. 1948 verstirbt seine Ehefrau Virginie Petronella Claisen. 1949 heirat er Marie Karasek.

Alfred Claisen tritt als Hofrat in den Ruhestand über und verstirbt mit 83 Jahren in Wien. Er findet seine letzte Ruhestätte am Friedhof in Wien-Liesing.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Archiv ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

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Alfred Claisen

Finanzbeamter
* 16. September 1892
Tyrnau
† 2. August 1976
Wien
Entlassung, Haft, KZ Dachau