Viktor Jacob Eugen Benda

Personalia

Geboren:

1. Dezember 1897, Wien

Gestorben:

16. August 1974, Wien

Beruf:

Motorenschlosser

Verfolgung:

Haft 14.03.1938 - 02.04.1938,
KZ Dachau 02.04.1938 - 27.09.1939,
KZ Flossenbürg 27.09.1939 - 02.03.1940,
KZ Dachau 02.03.1940 - 22.04.1940

KZ-Nummer:

13793

Mitgliedschaften

Sozialdemokratische Partei Österreichs, Kommunistische Partei Österreichs

Lebenslauf

Viktor Jacob Eugen Benda kommt in Wien als ehelicher Sohn des Drechslermeisters Karl Benda und Eugenie, geborene Hahn,zur Welt. Nach der Schule macht er die Motorenschlosser-Lehre.

Viktor Benda nimmt als Soldat im I. Weltkrieg teil. Nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung des Hauses Habsburg, wird er nach seiner Heimkehr 1918 Soldatenrat. 1922 heiratet er und hat in der Folge zwei Töchter und einen Sohn. 1923 tritt er schließlich der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) [heute: SPÖ] bei und 1928 aus der katholischen Kirche aus. Mit der Aufstellung des paramilitärischen Republikanischen Schutzbunds wird er dort, zuerst als Gruppenführer, 1930 als Zugskommandant und ab 1934 als Kompaniekommandant aktiv. Er nimmt am sozialistischen Februaraufstand 1934 teil und geht nach dessen Niederschlagung in den Untergrund, leitet eine illegale Schutzbundgruppe und wird Nachrichtenreferent des 5. Wiener Gemeindebezirks. Durch den Verrat eines seiner Genossen wird er im Februar 1935 verhaftet und zu fünf Wochen Kerker verurteilt. Nach der Verbüßung der Haft wird er in das Anhaltelager Wöllersdorf überstellt und am 25. August 1935 dort entlassen. Aufgrund seiner politischen Aktivitäten ist er bis Ende 1937 oftmals in Haft.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 12. März 1938 und der anschließenden Okkupation Österreichs wird Viktor Benda am 14. März 1938 von der Gestapo verhaftet und mit dem sogenannten 'Prominententransport' am 2. April 1938 in das KZ Dachau deportiert. Nach dem Angriff auf Polen am 1. September 1939 und dem Ausbruch des II. Weltkrieges wird das KZ Dachau kurzfristig für die SS geräumt und Viktor Benda am 27. September 1939 in das KZ Flossenbürg überstellt. Von dort erfolgt die Rücküberstellung in das KZ Dachau am 2. März 1940. Am 22. April 1940 wird er schließlich, unter der Auflage sich jeden dritten Tag bei der Ortspolizei zu melden, aus dem Konzentrationslager entlassen. Den Anwerbeversuchen der Gestapo als Spitzel tritt er nicht näher.

Noch vor dem Ende der Schlacht um Wien wird Viktor Benda am 8. April 1945 vom Stadtkommandant der Roten Armee, Generalleutnant Alexej Blagodatow, zum Polizeikommandant des 5. Wiener Gemeindebezirks eingesetzt und am 12. April 1945 offiziell anerkannt und beglaubigt. In diesem Zeitraum ist er offensichtlich der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) beigetreten. Nachdem er Schleichhändlern illegale Aufenthaltsbewilligungen erteilt hat, scheidet er am 1. November 1945 aus dem Polizeidienst aus. Danach arbeitet er in seiner erlernten Profession als Motorenschlosser. Am 26. September 1946 wird er in einem Prozess vor dem Oberlandesgericht Wien wegen der illegalen Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen zu zwei Monaten Haft verurteilt. Im gleichen Jahr wird er aus der Kommunistischen Partei (KPÖ) ausgeschlossen.

In Wien geht Viktor Benda in Pension und verstirbt mit 76 Jahren. Er findet seine letzte Ruhestätte am Wiener Zentralfriedhof.

Orte

Wohnort:

Verfolgung:

KZ Dachau (Deutschland), KZ Flossenbürg (Deutschland)

Quellen

Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)

Dokumenationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Matrucula Online

Friedhöfe Wien - Verstorbenensuche

Viktor Benda

Motorenschlosser
* 1. Dezember 1897
Wien
† 16. August 1974
Wien
Haft, KZ Dachau, KZ Flossenbürg