DDr. Ing. Josef Krinninger

Josef Krinninger

Personalia

Geboren:

1. April 1904, Brünn

Gestorben:

7. März 1945, KZ Mauthausen

Beruf:

Gutsbesitzer

Verfolgung:

Haft 14.10.1938 - 16.02.1945, KZ Mauthausen 16.02.1945 - 07.03.1945, Ermordet 07.03.1945

KZ-Nummer:

130107

Mitgliedschaften

Akademisches Corps Ottonen, Gruppe Burian

Lebenslauf

Josef Krinninger wird als Sohn von deutschen Gutsbesitzern in Brünn in Mähren geboren. Den Eltern gehört unter anderem das Gut Brunnmühle bei Vorchtdorf. In Brünn besucht er auch die Volksschule und das Gymnasium, wo er maturiert, um in Anschluss an der deutschen landwirtschaftlichen Hochschule in Tetschen-Liedwert zu inskribieren. Nach vier Semestern und der ersten bestandenen Staatsprüfung wechselt er an die Universität für Bodenkultur in Wien. 1927 spondiert er zum Ingenieur und 1928 promoviert er dort. Im Anschluss studiert er Staatswissenschaften an der Universität Wien und promoviert in diesem Gegenstand 1932.

1928 heiratet Josef Krinninger Martha, kauf sich das Gut Grossau bei Raabs an der Thaya und siedelt mit Martha dorthin. Während seines Studiums war er bereits der Studentenverbindung Ottonen, sowie dem St. Georgs Ritterorden beigetreten. 1933 tritt er schließlich der Vaterländischen Front bei. Der überzeugte Gegner des Nationalsozialismus engagiert sich in dieser Zeit entschieden gegen Nationalsozialisten.

Josef Krinninger ist zwar nicht bei der Vorstandssitzung der Studentenverbindung Ottonen im Café Votiv am 12. März 1938 anwesend, als diese beschließen sich formell aufzulösen und in den Untergrund zu gehen. Er wird aber von Karl Burian in das Zentralkommittee bestellt. Er steht aber zu diesem Zeitpunkt bereits unter Beobachtung der Gestapo. So wird ihm am 12. März 1938 befohlen, seinen Besitz nicht mehr zu verlassen. Außerdem beschlagnahmt man seinen Wagen und seine persönlichen Waffen. In der Folge ist Josef Krinninger ein weiterer Kontaktmann zu Otto von Habsburg. Krinningers Ehefrau Martha ist in die Widerstandsarbeit ihres Ehemannes unterrichtet und unterstützt diese aktiv.

Von Mitte August 1938 bis Oktober 1938 reist Josef Krinninger gemeinsam mit Ehefrau Martha nach Italien und Frankreich und trifft sich dort mit weiteren Freiheitskämpfern, wie beispielsweise Willy Klein und Othmar Alfred Slavik. Schließlich trifft er sich am 21. September 1938 mit Otto von Habsburg und bespricht dort den Aufbau der Widerstandsbewegung. Zurück in Wien unterrichten Josef Krinninger und seine Frau Martha die in Wien verbliebenen von den im Ausland erfahrenen Neuigkeiten.

Josef Krinninger wird am 14. Oktober 1938 von der Gestapo verhaftet. Er wird wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und in der Hauptverhandlung des Volksgerichtshofes vom 7. Dezember 1943 bis 9. Dezember 1943 zu sechs Jahren Zuchthaus und 50.000 RM Geldstrafe verurteilt. Nach Abbüßen seiner Strafe wird er trotz der Intervention seiner Ehefrau Martha nicht freigelassen. Martha Krienninger dazu:

„Herr Kriminalrat (Nikoll) bestellte mich für einen anderen Termin und dann sagte er mir, es wäre ganz ausgeschlossen, dass man solche Leute wie meinen Mann auf freien Fuß setze. Dasselbe sagte mir auch der Kreisleiter in Waidhofen und auch unser Ortsgruppenleiter. Nikoll sagte mit, dass mein Mann zu den Leuten gehöre, die nach 10-jähriger Haft keine Nazis sind und er befürchte, dass mein Mann auf die Landbevölkerung einen zu schlechten Einfluss hätte, da er wisse, dass mein Mann sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreue!“

Josef Krinninger verbliebt im Zuchthaus Stein an der Donau in Schutzhaft. Am 16. Februar 1945 wir er in KZ Mauthausen verlegt. Im Totenbuch des Standortarztes im Sanitätslager des KZ Mauthausen ist sein Tod mit 7. März 1945 angegeben.

Orte

Verfolgung:

Wohnort:

Schlossgasse 1 (Grossau)

Quellen

Prosl, Christian (2008): Tödliche Romantik. Das legitimistische akademische Corps "Ottonen" (Wien), Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW); Photo: ÖVfStG

Josef Krinninger

Gutsbesitzer
* 1. Apr. 1904
Brünn
† 7. März 1945
KZ Mauthausen
Haft, KZ Mauthausen, Ermordet