Oberleutnant Othmar Alfred von Slawik

Othmar Alfred von Slawik wird in Zlozcow in Galizien als Sohn eines Offiziers der österreich-ungarischen Armee geboren. Die Familie zieht bald danach nach Wien, weshalb er dort die Volksschule besucht. Später besucht er das Gymnasium in Czernowitz. Nach seiner Matura 1927 inskribiert an der Hochschule für Welthandel in Wien. 1929 tritt er schließlich der Studentenverbindung Ottonen bei. 1930 wechselt er an die Universität Fribourg, wo er 1938 promoviert. 1933 heiratet er und wird Vater einer Tochter. Die Familie zieht in Zürich.

Als Legitimist ist Othmar Alfred von Slawik entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und unterstützt die Mitglieder seiner Studentenverbindung dabei sich aktiv im Widerstand zu engagieren. Er und Willy Klein fungieren in der Gruppe um Karl Burian als Kuriere. So ist es seine Aufgabe die Anweisungen von Otto von Habsburg an Karl Burian weiterzuleiten, und im gleichen Sinne Informationen an Otto von Habsburg zu liefern. Ebenso fungiert er als Geldbeschaffer und Kontaktmann für den polnischen Geheimdienst. Für den polnischen Geheimdienst ist Zürich die Drehscheibe.

1939 gerät er in die Fänge der Schweizer Polizei, die von seinen Aktivitäten erfährt. In einem Gasthaus äußert er sich klar kritisch gegenüber dem damaligen Deutschland, ein Stammtischbesucher namens Alfred Kohler meldet Slawiks Verhalten der Polizei sowie der Bundesanwaltschaft. Othmar Alfred von Slawik wird in Zürich von der Polizei aufgrund Spionageanschuldigungen befragt, jedoch kann ihm nichts nachgewiesen werden. Nach den Verhören wird er nach Deutschland ausgewiesen. Seine Kontakte zur Gruppe Burian bleiben jedoch unentdeckt. 1942 tritt er unter falschem Namen in die Wehrmacht ein (Deckname: Otto Spitzmüller), wird im Raum Gardasee/Triest stationiert und gibt Informationen an westliche Geheimdienste weiter.

Mit Kriegsende gerät er in britische Gefangenschaft und lässt sich im Anschluss in Triest und später in Turin nieder. Dort heiratet er ein zweites Mal, und wird Handelsvertreter. Der Kontakt zu Otto von Habsburg bleibt jedoch auch nach Kriegsende bestehen. Othmar Alfred von Slawik verstirbt dort 1988.