Hofrat Dr. Wilhelm Bock CanReg
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 14.03.1938 - 17.06.1938,
KZ Dachau 17.06.1938 - 04.05.1939,
Haft 10.10.1944. 10.03.1945,
KZ Schörgenhub 10.03.1945 - 27.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Nach der Matura am Staatsgymnasium in Linz studiert Wilhelm Bock 1914–1915 und 1918–1920 Rechtswissenschaft an der Universität Wien. 1915–1918 ist er an der italienischen Front eingesetzt – zuletzt als Oberleutnant. 1919 wird er bei der Studentenverbindung Norica aufgenommen. Nach der Promotion 1920 tritt er in den OÖ Landesdienst und ist zuletzt stellvertretender Direktor der OÖ Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt.
1934 zunächst im Beirat der Stadt Linz tätig und ab 7. November 1934 bis zum 12. März 1938 als Bürgermeister von Linz. In dieser Funktion forciert er die „produktive Arbeitslosenfürsorge“ durch sozialen Wohnungsbau und Straßenbau.
Nach dem Anschluss wird er am 14. März 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet und bis zum 17. Juni 1938 in Polizeihaft in Linz gehalten. Dann wird er am 17. Juni 1938 ins KZ Dachau überstellt. Dort reift sein Entschluss, Priester zu werden. Nach der Haftentlassung am 4. Mai 1939 tritt er als Novize in das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian ein. Am 28. August 1942 legt er die ewige Profess als Augustiner Chorherr (CanReg) ab und wird am 10. April 1943 in Pulgarn (OÖ) zum Priester geweiht. Anschließend wird er als Kaplan in Lasberg (Mühlviertel) eingesetzt, wo er zu Beginn des neuen Schuljahres Schulverbot erhält. Am 10. Oktober 1944 kommt er neuerlich in Polizeihaft in Linz. Man wirft ihm Beteiligung an einer verbotenen politischen Organisation in Freistadt vor. Während dieser Haft teilt er mit Johann Ude (Cl) die Zelle.
Obgleich ihm in seiner Verhandlung keine Schuld nachgewiesen werden kann, wird er am 10. März 1945 in das KZ-ähnliche Lager Schörgenhub (Kieinmünchen/OÖ) überstellt, wo er am 27. April 1945 entlassen wird.
Nach dem Krieg wirkt er anfangs als Pfarrvikar in Lasberg, wird dann 1947–1955 zum Stiftsdechanten von St. Florian bestellt. 1955–1958 wird er vom Orden zum Kustos der Stiftskirche, 1956 zum Patronatsinspektor und Gastmeister sowie 1956–1958 zum Vikar, Provisor und schließlich zum Pfarrer in Hofkirchen ernannt. Zuletzt ist er ab 1958 bis zu seinem Tode als Stadtpfarrer in Vöcklabruck tätig, wo heute – wie auch an verschiedenen anderen Orten – eine Straße seinen Namen trägt.
Orte
Verfolgung:
Ehrung:
Wirkungsstätte:
Wohnort:
Quellen
Krause, Peter/Reinelt, Herbert/Schmitt, Helmut (2020): Farbe tragen, Farbe bekennen. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2. Kuhl, Manfred (ÖVfStG, Wien) S. 36/37.