Adolf August Poisson

Personalia

Geboren:

15. April 1901, Wien

Gestorben:

1. November 1972, São Paulo

Beruf:

Angestellter

Verfolgung:

Flucht 15.08.1938

Lebenslauf

Adolf August Poisson wird als Sohn des zum katholischen Glauben konvertierten jüdischen Direktors beim Creditanstalt-Bankverein August Josef Poisson und der Katholikin Bertha, geborene Lippmann, in Wien geboren.

Nach der Schulbildung arbeitet er wie sein Vater zuerst beim Creditanstalt-Bankverein. 1927 heiratet er Eduarda Schwarz, Tochter des jüdischen k.u.k. Hauptmanns Heinrich Franz Schwarz und Eugenia, geborene Kohn.

Zwischen 1934 und 1938 ist Adolf Poisson als kaufmännischer Angestellter in unterschiedlichen Unternehmen tätig.

Am 12. März 1938 erlebt das Ehepaar Poisson den Untergang des freien und unabhängigen Österreichs mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht. Mit der Okkupation Österreichs gelten über Nacht die ‘Nürnberger Rassengesetze’, wonach Eduarda als ‘Volljudin’ und Adolf als ‘Halbjude’ eingestuft wird.

Eduarda und Adolf Poisson entschließen sich zur Flucht und Emigrieren am 15. August 1938 über Triest nach Rio de Janeiro, wo ein Schwager Adolf Poissons wohnt. 1941 übersiedeln die beiden nach São Paulo.

Eduarda Poissons Stiefmutter, Renate Schwarz, die ihr Vater nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet und die in Wien zurückbleibt, wird am 10. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort am 3. November 1942 ermordet.

In der Emigration hält sich Adolf Poisson mit Buchprüfungen und Gelegenheitsarbeiten über Wasser. In Brasilien erleben sie die Befreiung Österreichs im Mai 1945.

Dem Ehepaar fehlen jedoch die finanziellen Mittel um nach dem Krieg in ihre Heimat zurückzukehren. Adolf Poisson verstirbt mit 71 Jahren in São Paulo ohne seine Heimat jemals wiedergesehen zu haben.

Nach seinem Tod kehrt seine Ehefrau Eduarda Poisson nach Österreich zurück.

Orte

Wohnort:

Quellen

Landesarchiv Niederösterreich

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Adolf Poisson

Angestellter
* 15. Apr. 1901
Wien
† 1. Nov. 1972
São Paulo
Flucht