Ludwig Staszysyn

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 11.02.1941 - 11.08.1941,
Haft 02.10.1941 - 19.05.1942,
KZ Auschwitz 19.05.1942 - 02.09.1942,
Ermordet am 02.09.1942
Ehrungen:
Eisernes Militärverdienstkreuz
Lebenslauf
Ludwig Staszysyn kommt in Wien als ehelicher Sohn des gleichnamigen Ludwig Staszysyn und Marie, geborene Renger, zur Welt. Nach der Volks- und Bürgerschule erlernt er das Kaufmannsgewerbe. Zwischen 1913 und 1918 ist er Soldat im I. Weltkrieg.
Nach der Niederlage Österreich-Ungarns, der Zerschlagung der Doppelmonarchie und der Vertreibung des Haues Habsburg wird er selbständiger Kaufmann in Wien. Er heiratet Anna Kryschon, die Ehe bleibt jedoch kinderlos. Ab 1931 ist er Handelsvertreter und Zivilwachmann beim Luftflottenkommando 4. Dem Nationalsozialismus steht er kritisch gegenüber. In dieser Zeit verstirbt seine Ehefrau.
Am 12. März 1938 muss Ludwig Staszysyn erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Nach dem Tod seiner Ehefrau zieht er mit Eugenie Fischer zusammen.
Anfang 1941 äußert sich Ludwig Staszysyn kritisch gegenüber das nationalsozialistischen Regime, worauf er wegen 'Heimtücke' für sechs Monate verurteilt wird. Er sitzt seine Haft zwischen dem 11. Februar 1941 und dem 11. August 1941 ab.
Nach seiner Haftentlassung ist Ludwig Staszysyn am 19. September 1941 leicht alkoholisiert im einem Wiener Gasthaus. Dort spricht er abermals, trotz seiner vormaligen Haftstrafe, kritisch über das nationalsozialistische Regime.
Ich warte jetzt auf den Umsturz, da habe ich die Aussicht, sofort ein höherer Offizier zu werden, da werde ich dann gewisse Herren besuchen. Die Deutschen sind erdäpfelfressende Barbaren. Das Einheitssystem kann sich nicht halten, da es auf den Spitzen der Bajonette aufgebaut ist. Ich war und bleibe Österreicher.
Der im Gasthaus anwesende Viktor Cervicek holt daraufhin den Schutzpolizisten Josef Rosenberger und denunziert ihn bei der Gestapo. Ludwig Staszysyn wird ein zweites Mal am 2. Oktober 1941 von der Gestapo verhaftet und am 12. Februar 1942 vor dem Sondergericht zu acht Monaten Haft wegen 'Heimtücke' verurteilt.
Nachdem Ludwig Staszysyn ein 'Wiederholungstäter' ist, wird er nicht aus der Haft entlassen, sondern am 19. Mai 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. Dort wird er am 2. September 1942 ermordet.
Seiner Lebensgefährtin wird die Urne mit seinen sterblichen Überresten geschickt und Ludwig Staszysyn am 17. März 1943 am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Seiene Lebensgefährtin Eugenie Fischer erlebt die Befreiung Österreich und die Wiedererrichtung der Republik. Sie tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei. Sie überlebt ihren Lebensgefährten um 34 Jahre.
Quellen
Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
