Johann Wiedermann

Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Schwerverletzt am 15. August 1937
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Johann Wiedermann kommt in Zistersdorf als ehelicher Sohn des Landwirts Johann Wiedermann und dessen Gattin Theresia, geborene Tloder, zur Welt. Nach der Schulbildung wird er ebenfalls Landwirt in Zistersdorf.
In den 1930er Jahren schließt sich der überzeugte Österreicher und Gegner des Nationalsozialismus der Vaterländischen Front und ihr nahestehenden Bewegungen an. 1934 ist er Mitglied des Freiwilligen Schutzkorps in Zistersdorf.
Am 15. August 1937 wird Johann Wiedermann gemeinsam mit Freunden am Heimweg von illegalen Nationalsozialisten überfallen und mit einem Bajonett schwer verletzt.
Ich war während des Überfalls in unmittelbarer Nähe und habe beim Uhrengeschäft Römer, welches neben dem Tatort liegt, die Leute voneinandergehalten.
Mit einem bereits verstorbenen Bekannten, der ihn vorerst ärztlich betreute und die Einlieferung in das Krankenhaus Mistelbach veranlaßte. Der Verletzte röchelte nur noch und schäumendes Blut deutete ua. auf einen Lungenstich hin.
Johann Wiedermann erleidet einen Lungen- sowie Leberstich und weitere tiefe Schnittverletzungen. Die Verletzungen werden ihm ein Leben lang zu schaffen machen.
Die Täter, Johann Riess, Josef Kunst, Rudolf Friedländer und Rudolf Wimmer, werden wegen schwerer Körperverletzung angeklagt, aber das Verfahren, nach der Okkupation Österreichs durch Hitler-Deutschland im März 1938, am 21. Juli 1938 eingestellt, da 'politische Delikte', welche von Nationalsozialisten begangen wurden, amnestiert werden.
Nachdem Johann Wiedermann genesen ist, wird er 1941 zur Wehrmacht eingezogen und kommt 1944 in Kriegsgefangenschaft. In der Kriegsgefangenschaft erlebt er die Befreiung Österreichs und die Wiedererrichtung der Republik im April bzw. Mai 1945. Nach seiner Heimkehr arbeitet er wieder als Landwirt, heiratet 1951 und gründet eine Familie. Er tritt der neugegründeten Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich bei.
1971 geht er schließlich in Pension. Er verstirbt 79-jährig in Zistersdorf.
Orte
Wohnort:
Quellen
Landesarchiv NÖ
