Oberleutnant Karl Burian

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Karl Burian
Bild: DÖW

Personalia

Geboren:

4. August 1896, Wien

Gestorben:

13. März 1944, Wien

Beruf:

Offizier

Verfolgung:

Haft 13.10.1938 - 13.03.1944, Ermordet am 13.03.1944

Ehrungen:

Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs

Mitgliedschaften

Akademisches Corps Ottonen, Gruppe Burian

Lebenslauf

Karl Burian besucht die Volks- und Mittelschule in Wien und im Anschluss die Kavallerie-Kadettenschule in Mährisch-Weißkirchen. Während dem Ersten Weltkrieg kämpft er als jüngster Leutnant der k. u. k Monarchie im k. u. k. Dragonerregiment 8 an der russischen Front in Galizien. Nach einem Kopfschuss gerät Karl Burian in russische Kriegsgefangenschaft. 1917 gelingt ihm die Flucht aus Sibirien mit Hilfe eines deutschen Offizier und er gelangt bei Odessa in den deutschen Kommandobereich.

Nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie wird er, wie viele andere junge Offiziere zwangsabgefertigt. Danach arbeitet er als Angestellter in der Landwirtschaftlichen Krankenkassa und als Bildhauer. 1922 ist er einer der Mitgründer der Studentenverbindung Ottonen in Wien. Er heiratet und wird Vater zweier Kinder. 1934 wird er Mitglied des Heimatschutzes. 1936 wird Karl Burian als reaktivierter Oberleutnant in das österreichische Bundesheer aufgenommen. Er

Am 12. März 1938 muss der patriotische Österreicher erleben, wie das freie und unabhängige Österreich mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht untergeht. Trotz Eidverweigerung auf Adolf Hitler wird er nach der Besetzung seines Heimatlandes 1938 in die deutsche Wehrmacht überstellt.

Karl Burian ist am Abend der Okkupation Österreichs bei der Vorstandssitzung der Ottonen im Hinterzimmer des Café Votiv anwesend, als diese beschließen, sich formal aufzulösen und unter seiner Leitung in den Widerstand zu gehen. Otto von Habsburg höchstpersönlich hatte ihn mit dem Aufbau einer Widerstandsgruppe in Wien beauftragt. Über Pläne, die Karl Friediger organisiert plant Karl Burian ein Sprengstoffanschlag auf die Gestapozentrale in Wien, die damals im ehemaligen Hotel Métropole untergebracht ist. Dar über hinaus stellt Karl Burian den Kontakt zu hochrangigen politischen und militärischen Kreisen in Polen her.

Am 13. Oktober 1938 wird die Widerstandsgruppe Burian durch den eingeschleusten Spitzel Josef Materna verraten, somit landet Karl Burian und weitere Widerstandskämpfer für fünf Jahre in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen im Jahr 1938 eine legitimistische Organisation aufgebaut und an dem Umsturz des nationalsozialistischen Regimes gearbeitet zu haben. Ebenfalls wird ihm vorgeworfen, Kontakt mit ausländischen Legitimisten und anderen Widerstandsgruppen aufgebaut zu haben. Am 9. Dezember 1943 wird Karl Burian schließlich von Volksgerichtshof zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Das Urteil wird am 13. März 1944 – den 6. Jahrestag des deutschen Einmarsches in Österreich – im Wiener Landesgericht vollstreckt. Die restlichen Angeklagten werden zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt.

Laut Erzählungen von überlebenden Mithäftlingen Burians blieb Burian seinen Ansichten bis zu seinem Tod treu. Er wurde während seiner Haft als heiter und humorvoll beschrieben.

Orte

Ehrung:

Kommandogebäude Heckenast-Burian (Wien)

Wohnort:

Sterbeort:

Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)

Prosl, Christian (2008): Tödliche Romantik. Das legitimistische akademische Corps "Ottonen" (Wien)

Karl Burian

Offizier
* 4. August 1896
Wien
† 13. März 1944
Wien
Haft, Ermordet