Franz Holas
Personalia
Geboren:
Gestorben:
Beruf:
Verfolgung:
Haft 20.08.1938 - 10.11.1938,
Flucht 10.11.1938 - 20.06.1939,
Haft 20.06.1939 - 11.01.1940,
Haft 11.02.1942 - 01.09.1942,
KZ Flossenbürg 01.09.1942 - 30.04.1945
KZ-Nummer:
Mitgliedschaften
Lebenslauf
Franz Holas wird als zweiter Sohn der Landwirte Alois und Maria Holas in Koetitz in Böhmen [heute: Kojetice na Moravě in der Tschechischen Republik] geboren. 1910 siedelt die Familie nach Puch bei Waidhofen an der Thaya. Zwischen 1910 und 1934 hält er sich in Puch auf. Dort besucht er die Volksschule um in Anschluss Landwirt zu werden. 1934 zieht er nach Ziernreith an der Thaya bei Unterpertholz, wo er sich einen Bauernhof kauft. In dieser Zeit heiratet er Franziska Hnizdil, die genauso wie er, tschechosolwakischer Staatsbürger ist.
Der gläubige und praktizierende Katholik Franz Holas ist im Reichsbund für Jungend und Sport und in anderen katholischen Vereinen aktiv. Darüber hinaus besucht er, als Tschechischer Staatsbürger, sehr oft die Tschechei und steht dem Nationalsozialismus sehr kritisch gegenüber.
Am 12. März 1938 erlebt er den Untergang Österreichs mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich. Am 20. August 1938 werden Franz Holas, seine Ehefrau und der Knecht Gottfried Breit von der Gestapo verhaftet und nach Gmünd ins Gefängnis gebracht. Franziska Holas und Gottfried Breit werden bereits einige Tage später wieder entlassen, Franz Holas bleibt jedoch in Haft. Ein Grund wird ihm nie bekanntgegeben. Zeugen meinen später, dass er im Ort als besonders tschechenfreundlich und katholisch Auftrat. Gleichzeitig lehnt er öffentlich den Nationalsozialismus ab. Lokalen Nationalsozialisten ist dies ein Dorn im Auge.
Am 10. November 1938 flieht Franz Holas aus dem Gefängnis über die Grenze in die Tschechoslowakische Republik und versteckt sich bei Verwandten seiner Eherfrau Franziska in der Gemeinde Lipnik. Nach der Okkupation des Rest-Tschecholsovakei wird er am 20. Juni 1939 abermals verhaftet und nach Brünn gebracht. Am 1. Juli 1939 überführt ihn die Gestapo nach Wien in eine Haftanstalt, wo er am 11. Jänner 1940 entlassen wird.
Franz Holas wird am 11. Februar 1942 neuerlich von der Gestapo verhaftet und am 1. September 1942 in das KZ Flossenbürg deportiert, wo er als Steinbruchhäftling eingesetzt wird. Seine Ehefrau muss in der Zwischenzeit den Hof bewirtschaften und die beiden 1939 und 1941 geborenen Kinder alleine versorgen.
Franz Holas, der in der Haft an Flecktyphus erkrankt und schwer misshandelt wird, bleibt im KZ Flossenbürg bis zur Befreiung durch die Alliierten und wird am 30. April 1945 entlassen.
Nach seiner Rückkehr führt er wieder seinen Bauernhof. Seine gesamte Familie nimmt die österreichische Staatbürgerschaft am 13. Juli 1946 an.
1974 verkauft bzw. verpachtet Franz Holas den Hof und zieht mit seiner Ehefrau in ein Pensionistenheim nach Mank und später nach Wallsee. 1984 verstirbt seine Ehefrau und 1987 Franz Holas in einem Krankenhaus in St. Pölten. Er findet in Maria Anzbach seine letzte Ruhe.
Quellen
Landesarchiv Niederösterreich
