Oberstleutnant Franz Heckenast

Franz Heckenast als Major des Bundesheeres
Franz Heckenast als Major des Bundesheeres (DÖW)

Personalia

Geboren:

7. November 1889, Komorn

Gestorben:

15. Februar 1939, KZ Buchenwald

Beruf:

Soldat

Verfolgung:

Haft 14.03.1938 - September 1938,
KZ Buchenwald September 1938 - 15.02.1939,
Entlassung 15.03.1938,
Ermordet 15.02.1939

Ehrungen:

Päpstliches Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice

Mitgliedschaften

Katholische Aktion

Lebenslauf

Franz Heckenast wird in Komorn in Westungarn geboren. Er besucht die Volksschule in Chiesch bei Karlsbad in Böhmen, dann zwei Klassen an der Staatsrealschule in Wien und zwei Klassen an der Militärunterrealschule in Eisenstadt. Nach dem Schulabschluss in Eisenstadt besucht er die Militäroberrealschule in Mährisch-Weißenkirchen und die Technische Militärakademie in Mödling. Am 18. August 1912 tritt er schließlich in die k.u.k. Armee ein.

Franz Heckenast nimmt als Leutnant gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges teil und kehr als Hauptmann aus dem Krieg zurück. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns wird er 1920 in das neu organisierte österreichische Bundesheer aufgenommen.

In der Zwischenkriegszeit engagiert er sich Franz Heckenast in der Katholischen Aktion, der Militärseelsorge und im "Katholischen deutschen Soldatenbundes" (KDSB), dessen Gründungsobmann er ist. Der überzeugte Katholik und österreichische Patriot, der 1933 das päpstliche Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice erhält, engagiert sich von Anfang an gegen den Nationalsozialismus. In seiner Festansprache anlässlich des Allgemeinen deutschen Katholikentages, der vom 7. September 1933 bis 12. September 1933 in Wien abgehalten wird, bringt er seine klare Ablehnung des Nationalsozialismus zum Ausdruck, den er als Hauptfeind für Glauben, Kirche und Österreich sieht. Beim Prozess gegen die nationalsozialistischen Mörder des nicht demokratisch und autoritär regierenden Bundeskanzler Dollfuss und die Teilnehmer des nationalsozialistischen Juliputsches ist er Beisitzer. Auch danach engagiert er sich vehement gegen den Nationalsozialismus. Am 1. Jänner 1938 wird er zum Oberstleutnant des Österreichischen Bundesheeres befördert.

Am 14. März 1938, zwei Tage nach der Okkupation Österreichs durch das Dritte Reich, wird Franz Heckenast durch die Gestapo verhaftet und am 15. März 1938 vom Bundesheer durch Zwangspensionierung entlassen. Im September 1938 wird er schließlich in da KZ Buchenwald deportiert. Überlebende berichten, dass sich Franz Heckenast nie brechen ließ und bis zum Schluss seinem Glauben, seinen Prinzipien und seinem Glauben an Österreich treu geblieben ist.

Am 15.Februar 1939 wird Franz Heckenast in die Kanzlei des KZ Buchenwald gerufen. Dort bietet ihm ein SS-Mann eine Zigarette an, und als er sich vorbeugt, um diese zu nehmen, wird er rückwärts auf den Kopf geschlagen. Er fällt zu Boden und ist sofort tot. Seiner Ehefrau Emmy Heckenast wird vorgelogen, ihr Ehemann sei an Herzflimmern verstorben.

Orte

Wohnort:

Quellen

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW)
  • Mikrut, Jan (1999): Blutzeugen des Glaubens. Martyrologium des 20. Jahrhunderts (Wien), S. 99–105.

Franz Heckenast

Soldat
* 7. Nov. 1889
Komorn
† 15. Feb. 1939
KZ Buchenwald
Haft, Ermordet